Vier deutsche Teams im Achtelfinale, vier Kracher-Lose! In seiner Kolumne "So sehe ich das" blickt Sky Experte Lothar Matthäus voraus und schätzt die Chancen der Bundesliga-Teams auf ein Weiterkommen ein.
Das sind die absoluten Hammerlose für unsere Clubs im Champions-League-Achtelfinale. So schwere Brocken für jeden unserer vier Teilnehmer hat es in der Geschichte noch nicht gegeben. Das ist nicht zu toppen. Bayern muss gegen Paris und dem Starensemble um Messi, Neymar und Mbappe ran. RB Leipzig gegen einen traditionellen Topfavoriten in diesem Wettbewerb namens Manchester City. Frankfurt gegen die aktuell beste Mannschaft Italiens und Chelsea ist für Dortmund auch nicht gerade ein Traumlos. Analysieren wir eine Paarung nach der anderen.
Die allerbeste Zeit von Messi und Neymar ist vorüber, aber...
Die Wiederauflage des Finales von 2020 zwischen den Bayern und den Franzosen ist ein richtiger Leckerbissen und wird langsam aber sicher zu einem Klassiker der Königsklasse. Leicht ist leider etwas anderes. Die Wahrheit ist aber auch: die allerbeste Zeit von Lionel Messi und Neymar ist vorüber. Das merkt man zum Beispiel auch bei Preisverleihungen wie dem Ballon d'Or, in dem der Brasilianer und der Argentinier nicht mehr die allergrößte Rolle spielen. Aber nichtsdestotrotz sind es zwei der wenigen Spieler auf der Welt, die immer noch mit einer einzigen Aktion ein Spiel entscheiden können. Von Mbappe ganz zu schweigen, denn das ist heute ein Spieler der absoluten Extraklasse und es gibt nicht viele die seine Qualität haben.
Und wie wir alle wissen ist der Rest der Mannschaft auch nicht schlecht. Aber ich denke, wenn es um die Kompaktheit, die Einstellung, den Willen und das Teamgefühl sowie das Kollektiv geht, hat Bayern die Nase ein kleines bisschen vorn. Die drei Tenöre aus Paris arbeiten bekanntermaßen nicht allzu gerne mit nach hinten, was in meinen Augen vielleicht der größte Pluspunkt für den FC Bayern ist. Ich glaube, dass die Mannschaft von Julian Nagelsmann leicht favorisiert ist, weil sie alles in allem besser harmoniert. Es werden wie immer auf diesem Niveau zwischen solchen Mannschaften Kleinigkeiten, Tagesform und aktueller Trend entscheiden. Es ist noch lange hin bis zum Achtelfinale, aber stand heute glaube ich, dass es die Bayern schaffen.
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Schweres Los für RB - aber nicht unlösbar
Für Leipzig kommt es mit Manchester City und Pep Guardiola natürlich knüppeldick. Erling Haaland ist so gut wie von niemandem komplett auszuschalten und der Rest war schon der Ankunft des Norwegers richtig stark. Es ist extrem schwer, dieser Mannschaft den Ball wegzunehmen und wir alle wissen zu was City im Stande ist. Aber es ist auch nicht so, das sie in der Premier League oder der Champions League jedes Team permanent an die Wand spielen und mit 5:0 aus dem Stadion schießen.
Der BVB war im Grunde ebenbürtig in beiden Vorrunden-Partien, hat extrem unglücklich durch ein Tor in letzter Sekunde in England verloren und zu Hause 0:0 gespielt. In England ist das Team von Gündogan und De Bruyne nicht Tabellenführer. RB hat mit Marco Rose jetzt vielleicht den Trainer, den es jahrelang gesucht hat und der ihre Stärken perfekt zum Ausdruck bringt. Also Ja, City ist natürlich der Favorit. Aber Leipzig ist alles nur nicht chancenlos.
Wiedersehen macht BVB-Freude?
Der BVB empfängt Chelsea und den verlorenen Sohn Pierre-Emerick Aubameyang und auch Pulisic kehrt zurück. Auba ist nicht mehr der Allerjüngste, schießt aber immer noch tolle Tore und verzückt die Fans. Die Londoner sind zwar nur 7. in England und trotzdem sehe ich sie ganz leicht im Vorteil, aber es ist fast ein ausgeglichenes Duell. Der BVB macht seine Sache aktuell prima und hat natürlich eine ordentliche Chance ins Viertelfinale zu kommen.
Dicker Brocken für die Eintracht
Und auch die Euro-Eintracht hat mit dem SSC Neapel einen ganz dicken Brocken erwischt. Die Süditaliener sind aktuell das Über-Team in der Serie A, mit sechs Punkten Vorsprung auf Platz eins und fantastischen Leistungen in der Gruppenphase der Champions-League. Frankfurt ist sicher nicht der Favorit. Aber die Eintracht ist einfach eine Pokal-Mannschaft.
Das waren sie schon immer. Mit ihrem fantastischen Publikum und ihrem in Europa gewonnen Selbstvertrauen der letzten Jahren, kann auch Frankfurt europäische Top-Klubs rauswerfen. Die Europa-League gewinnt man nicht im vorbeigehen. Und selbst "Endspiele" wie jetzt in Lissabon können sie mittlerweile. Da ist so viel Tolles entstanden in den letzten Jahren und sie haben nun wirklich gar nichts zu verlieren in diesem Achtelfinale.
Es ist ein bisschen so wie bei den anderen deutschen Klubs, außer den Bayern. Der Gegner scheint, oder ist nominell auch stärker, aber unsere Mannschaften können es wirklich packen.
Die Lose sind extrem hart, aber vielleicht ist die Freude danach umso größer.
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