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Umstrittene IOC-Entscheidung: So denken die Sportverbände

Standpunkte: So denken die Sportverbände über die IOC-Entscheidung

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Das IOC öffnet trotz heftiger Kritik die Tür für die Rückkehr russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten in den Weltsport. Das trug Präsident Thomas Bach zu Beginn der Exko-Sitzung vor.

Das Internationale Olympischen Komitee (IOC) unter Führung von Präsident Thomas Bach ermöglicht Athleten aus Russland und Belarus unter Auflagen wieder die Teilnahme an internationalen Sportwettkämpfen. Die Entscheidung darüber liegt letztendlich bei den Fachverbänden. Eine Übersicht.

Leichtathletik: "An der Position von World Athletics hat sich nichts geändert", teilte der Leichtathletik-Weltverband am Mittwoch mit. Es sei die "Aufgabe der jeweiligen internationalen Verbände, darüber zu entscheiden". Und die Beschlüsse vom 23. März hätten weiterhin Bestand. "Der Tod und die Zerstörung", die die Welt seit dem Angriff auf die Ukraine vor rund einem Jahr erleben mussten, "einschließlich des Todes von 185 Athleten, haben meine Entschlossenheit in dieser Angelegenheit nur noch verstärkt", sagte WA-Präsident Sebastian Coe zuletzt und trat damit in Opposition zu Bach. Russland und Belarus sind auf absehbare Zeit weiterhin von Wettkämpfen ausgeschlossen.

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Turnen: Der Weltverband FIG habe "die jüngsten Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees vom 28. März 2023 zur Kenntnis genommen", hieß es auf SID-Anfrage: "Die vom Exekutivkomitee der FIG am 3. März 2023 verhängten Sanktionen, wonach russische und belarussische Athleten und Funktionäre, einschließlich der Kampfrichter, nicht an FIG-Wettkämpfen oder von der FIG sanktionierten Wettkämpfen teilnehmen dürfen, bleiben bis auf Weiteres in Kraft." Der Verband werde die Gesamtsituation weiterhin beobachten und behält sich vor, bei neuen Entwicklungen zu einer veränderten Bewertung zu kommen.

Fechten: Der Internationale Fechtverband (FIE) hatte schon vor den neuesten Entwicklungen der Russland-Frage einen vieldiskutierten Vorstoß gewagt und sich klar dafür ausgesprochen, dass russische und belarussische Athleten wieder an Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Die mit einer guten Zweidrittelmehrheit angenommene Entscheidung beim außerordentlichen Kongress der FIE gilt ab April. Der ukrainische Verband kündigte daraufhin einen Boykott aller Wettbewerbe an. Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) trat von der Ausrichtung des Frauenflorett-Weltcups im Mai in Tauberbischofsheim zurück.

Boxen: Der skandalgeplagte internationale Amateurboxverband IBA unter Führung des Russen Umar Kremlew ließ bei der Frauen-WM in Neu-Delhi russische und belarussische Athletinnen zu - mit Flagge, mit Hymne. Gleiches soll bei der Männer-WM im usbekischen Taschkent (1. bis 14. Mai) gelten. Mehrere Nationen, darunter die Ukraine, USA und Großbritannien reagierten mit einem Boykott. Auch der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) lässt die Titelkämpfe aus - was aber offiziell vorbereitungstechnische Gründe haben soll.

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Biathlon: Die Internationale Biathlon-Union IBU habe "die neuen IOC-Empfehlungen zur neutralen Teilnahme von Einzelsportlern mit russischem oder belarussischem Pass an internationalen Wettkämpfen zur Kenntnis genommen und wird diese sorgfältig prüfen", heißt es in einer IBU-Stellungnahme. Natürlich sei der Verband langfristig "offen für einen Dialog, wie Athleten aus Russland und Belarus wieder in unsere Wettkämpfe integriert werden können. Aber angesichts der aktuellen Situation in der Ukraine sind die Gründe, die zu der Entscheidung des Kongresses geführt haben, immer noch gültig. Die Zeit ist nicht gekommen, um diese Entscheidung zu überdenken."

Rodeln: Auch der Rodel-Weltverband FIL will vorerst nichts ändern. "Die FIL hat einen geltenden Exekutivbeschluss, der russische Athletinnen und Athleten von FIL-Wettbewerben ausschließt. Zu diesem Zeitpunkt gibt es keinen Grund unsere Position zu ändern", sagte der lettische FIL-Präsident Einars Fogelis dem SID.

SID

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