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Formel 1 beschließt neues Regelwerk für 2021

Ab 2021: Das sind die neuen Formel-1-Regeln

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Formel 1: Vettel gegenüber Regeländerungen skeptisch

Die Formel 1 hat am Rande des Großen Preises der USA (Sonntag, 20.10 Uhr live auf Sky Sport 2 HD, Vorberichte ab 19 Uhr) ihr Regelwerk für die Jahre 2021 bis 2025 vorgestellt.

"Wir wollen die Wagen dichter zusammenbringen. Die Formel 1 war immer ein Opfer ihres eigenen Erfolges. Die Kosten sind explodiert", sagte Formel-1-Geschäftsführer Ross Brawn. "Es ist ein besonderer Tag für den Sport", sagte Präsident Jean Todt vom Automobil-Weltverband FIA, der per Video in Austin/Texas zugeschaltet war. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel war auf den ersten Blick durchaus angetan von dem Konzept: "Auf dem Papier sieht die Idee gut aus. Wir müssen abwarten, wie das in der Realität aussieht. Mehr Action ist aber grundsätzlich gut."

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Hauptziel der neuen Agenda ist es, die Rennwagen so zu konzipieren, dass sich die Fahrer auf der Strecke intensiver bekämpfen können. Gelingen soll dies einerseits durch eine Kostenobergrenze von zunächst 175 Millionen Dollar jährlich (umgerechnet 158 Millionen Dollar), die ab 2021 für alle Rennställe verbindlich gilt und in den Folgejahren kontinuierlich gesenkt werden soll. "Zukünftig soll in der Formel 1 entscheiden, wer sein Geld am cleversten ausgibt, nicht wer am meisten ausgibt", sagte Formel-1-Boss Chase Carey.

Einfacheres Aerodynamik-Konzept

Der zweite große Stützpfeiler des neuen Reglements ist ein simpleres Aerodynamik-Konzept. Der Frontflügel wird ab 2021 deutlich vereinfacht, andere hochkomplexe Elemente (etwa die Luftabweiser hinter den Vorderädern) werden abgeschafft, der aerodynamische Verlust durch mehr Anpressdruck über den Unterboden aufgefangen. Einerseits generieren die Autos weniger verwirbelte Luft, andererseits sollen sie selbst weniger empfindlich dafür werden.

Die Regeländerungen der Formel 1 ab 2021 im Überblick.
Image: Die Regeländerungen der Formel 1 ab 2021 im Überblick.  © Sky

Das Chassis wird in seinen Maßen verbreitert, dies soll auch die Fahrer bei einem seitlichen Aufprall besser schützen. Weiterhin werden die Reifen größer, das Gewicht der Rennwagen nimmt um 25 kg zu. Insgesamt sollen die Wagen pro Runde zwischen drei und dreieinhalb Sekunden langsamer werden.

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Formel 1: Verstappen will keine langsameren Autos

Alle technologischen Eingriffe sollen zur Folge haben, dass die Boliden besser dem vor ihnen fahrenden Rennwagen folgen können und es zu mehr Überholmanövern kommt. Red-Bull-Pilot Max Verstappen zeigte sich begeistert: "Wir werden dichter beisammen sein, mehr Action erleben. Ich finde das toll".

Entwicklungskosten sollen reduziert werden

Die Einführung von Standardteilen, etwa beim Cockpitschutz Halo oder den Pedalen, soll zur Kostensenkung beitragen. Neu sind auch Open-Source-Komponenten. Dabei teilen die Teams die Designs ihrer Komponenten mit den Mitbewerbern. Entwicklungskosten sollen so reduziert werden.

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Generell will der Sport "nachhaltiger" werden und sich verstärkt auch dem Thema Klimaneutralität widmen. Zugleich erklärte die FIA allerdings, bleibe die Formel 1 "der weltweit führende Motorsportwettbewerb und das perfekte Schaufenster für Spitzentechnologie".

Komprimierung der Rennwochenenden

Zeitliche Freiräume sollen geschaffen werden durch eine Komprimierung der Rennwochenenden auf drei Tage. Der Donnerstag als Medientag soll im Freitag aufgehen, der bislang komplett für das erste und zweite freie Training reserviert war. Weil der Formel-1-Tross dadurch einen Tag später als bislang anreisen kann, sollen bis zu 25 Rennen pro Jahr möglich werden. In diesem Jahr liegt die Zahl bei 21 Rennen, 2020 werden es 22 sein.

Der Motorsportweltrat hat den Regeln bereits einstimmig zugestimmt. Nun sind die Teams gefragt. Der bestehende Grundlagenvertrag läuft Ende 2020 aus. Die Rennställe müssen sich entscheiden, ob sie unter den vorgestellten Regeln in der Formel 1 bleiben und ein neues Concorde Agreement bis 2025 unterzeichnen.

Brawn: "Nur Anpassungen, Verbesserungen"

Besonders die großen Teams Ferrari, Mercedes und Red Bull hatten in den rund zwei Jahre andauernden Verhandlungen mit Formel-1-Führung und FIA immer wieder Kritik geäußert und vor einer Gleichmacherei und Entwertung der Königsklasse gewarnt. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wies darauf hin, dass "die DNA des Sports gewahrt" werden müsse. Die Hersteller wollen weiter ihre Autobau- und Ingenieurskunst unter Beweis stellen.

Die Formel-1-Führung will aber nicht von ihrem vorgestellten Reglement abweichen, das machte Brawn am Donnerstag deutlich: "Es wird keine fundamentalen Änderungen geben, nur Anpassungen, Verbesserungen."

Sport-Informations-Dienst (SID)

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