Lewis Hamilton hat seine Krise vom Saisonbeginn überwunden. Vor dem Rennen in Spa (live und exklusiv auf Sky) winkt ihm nicht nur eine Rückkehr auf Platz 1.
Es war der absolute Tiefpunkt für Lewis Hamilton. Auf Platz 13 ins Ziel gekommen, von Erzrivale Max Verstappen überrundet.
Und Red Bull Motorsportchef Dr. Helmut Marko trat nach dem Rennen in Imola im April verbal auf dem am Boden liegenden Hamilton drauf und lästerte: "Vielleicht hätte er vergangenes Jahr aufhören sollen."
Knapp vier Monate später ist von Rücktrittsgedanken bei Hamilton aber nichts zu spüren. Und die Konkurrenz muss den 37-Jährigen auch wieder fürchten.
Als Zweitplatzierter fuhr Hamilton auf dem Hungaroring vor der Sommerpause zum fünften Mal in Folge aufs Podium.
"Wir gehen deutlich stärker in die Sommerpause als zu Beginn der Saison. Wir kommen vorwärts und dieser Sieg kommt näher!", schrieb er nach dem Ungarn-GP euphorisch auf Instagram.
Längere Erfolgsserie als Schumacher winkt
Mit einem Sieg in einem der neun ausstehenden Rennen würde Hamilton eine beeindruckende Serie fortsetzen. Seit 2007 fährt er in der Formel 1. Seitdem hat der Brite in jedem Jahr mindestens ein Rennen gewonnen.
Sollte ihm das auch in dieser Saison noch gelingen, würde er einen Rekord von Michael Schumacher knacken. Die deutsche Formel 1-Legende schaffte es über 15 Jahre lang jedes Jahr ein Rennen zu gewinnen, von 1992 bis 2006.
Bei Hamilton wären es bei einem weiteren Erfolg 16 Jahre.
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Pole für Russell gutes Zeichen
Die Chancen auf diesen Rekord stehen nicht schlecht. Fünf Mal in Folge fuhr er zuletzt aufs Podium und landete dabei immer vor George Russell. Vor dieser Podest-Serie war er nur im ersten Saisonrennen vor seinem jüngeren Teamkollegen gelandet.
Außerdem konnte Mercedes im Vergleich mit Ferrari und Red Bull zuletzt immer mehr aufholen. Vor allem im Qualifying waren die Silberpfeile den Ferrari und Red Bull lange hoffnungslos unterlegen. In Ungarn fuhr Russell dann tatsächlich auf die Pole.
Für das Rennen in Spa am 28. August (LIVE auf Sky Sport Formel 1) verspricht man bei Mercedes eine weitere Steigerung.
"Wir versuchen, in Spa mehr Leistung zu bringen", kündigte der Technische Direktor Mike Elliot an. "Das wird hoffentlich die Lücke schließen. Wir haben jetzt nicht mehr viel zu tun. Aber wir werden das Auto jetzt noch eine Weile weiterentwickeln."
Positiver Trend seit Kanada
Schon in Kanada Mitte Juni begann sich das Blatt zu wenden. Mercedes hatte endlich das Porpoising-Problem gelöst.
Noch eine Woche vorher quälte sich Hamilton in Baku schmerzverkrümmt aus dem Cockpit. In Montreal fuhr er als Dritter aufs Podium und startete damit seine Podest-Serie.
Hamilton selbst hat großen Anteil an der stetigen Verbesserung der Mercedes-Boliden, wie Motorsportchef Toto Wolff bei Motorsport.com. verriet.
Sein Pilot habe "nach den ersten Rennen" gelernt, die aktuelle Situation "als neue Realität" zu akzeptieren.
Es sei "ganz sicher keine schöne Erfahrung" für den Rekordweltmeister gewesen: "Im Dezember sind wir um eine WM gefahren. Und vier Monate später haben wir ein Auto, das nicht dazu in der Lage ist, die Meisterschaft zu gewinnen."
Hamilton sucht Fahrplan zum nächsten WM-Titel
Gerüchte um einen vorzeitigen Rücktritt Hamiltons vor Auslaufen seines Vertrags Ende 2023 machten tatsächlich die Runde. Er selbst dementierte dies jedoch im Zuge von Sebastian Vettels Rücktrittsankündigung vor dem Ungarn-GP.
"Ich denke nicht darüber nach. Ich denke nur darüber nach, wie ich das Auto verbessern kann und welche Schritte ich unternehmen muss, um dieses Team wieder zum Sieg zu führen. Was ist der Fahrplan, um eine weitere Weltmeisterschaft zu gewinnen?"
Zumindest für das erste Ziel scheint er die richtigen Schritte gewählt zu haben.