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Bundesliga: Die Gründe für den Höhenflug des FSV Mainz 05

Gründe für den FSV-Höhenflug: Wahl-Mainzer, Sturmtank & Rotation

FSV Mainz 05
Image: Der FSV Mainz 05 steht aktuell mit 45 Punkten auf dem siebten Rang der Bundesliga-Tabelle.  © DPA pa

Der FSV Mainz 05 spielt schon jetzt eine überragende Rückrunde und könnte nächste Saison erstmals seit 2016/17 wieder in einem europäischen Wettbewerb spielen. Sky Sport erklärt die Gründe für die Erfolgsbilanz der Rheinhessen.

Der Sieg gegen den FC Bayern München am vergangenen Spieltag war nur der jüngste Erfolg des FSV Mainz 05. Aktuell fliegen die Rheinhessen förmlich durch die Bundesliga, sind bereits seit zehn Spielen ungeschlagen und träumen von Europa. Auch die Jugendarbeit der Mainzer scheint zu fruchten. Vergangenes Wochenende gewann die U19 des FSV das Finale gegen Borussia Dortmund und krönte sich zum A-Jugend-Meister.

Doch was steckt hinter dem zweiterfolgreichsten Bundesliga-Team der Rückrunde? Welchen Anteil hat Trainer Bo Svensson am Erfolg und ist der fünfte Einzug in den Europapokal wirklich schon in Sichtweite? Sky Sport beleuchtet die Hintergründe für die starke Form der Mainzer.

Svensson als Wahl-Mainzer

Svensson ist trotz seiner dänischen Herkunft mittlerweile durch und durch zum Mainzer geworden. In seiner aktiven Spielerkarriere spielte der 43-Jährige bereits von 2007 bis 2011 bei den 05ern. Abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in der zweiten österreichischen Liga beim FC Liefering ist er seit dem Beginn seiner Trainer-Karriere für den FSV tätig.

Angefangen als Co-Trainer der Herren, coachte Svensson die Mannschaften der U16, U17 und U19. Im Januar 2021 übernahm der gebürtige Jütländer schließlich die Bundesligamannschaft als bereits vierter Chef-Coach der Saison. Zu diesem Zeitpunkt war der selbsternannte Karnevalsverein massiv abstiegsbedroht und rangierte auf dem vorletzten Tabellenplatz mit lediglich sechs Punkten nach 14 Spieltagen.

Svensson verhinderte sensationell den Abstieg und verlieh der Mannschaft daraufhin eine Stabilität, die für sich spricht. Die Mainzer beendeten die Saison im Mittelfeld der Tabelle und verpassten in der folgenden Spielzeit nur knapp die internationalen Plätze.

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Svensson mit dem gewissen Etwas

Svenssons Trainer-Talent kommt nicht von ungefähr, denn seine Lehrmeister sind wahrlich keine Unbekannten. Jürgen Klopp und Thomas Tuchel hatten großen Einfluss auf den Werdegang des heutigen Coaches. Im Vorfeld des Spiels am vergangenen Wochenende gegen die Bayern rühmte Svensson im Aktuellen Sportstudio den neuen Bayern-Trainer. "Er hat mir allgemein die Augen geöffnet. Wie man Fußball trainiert, wie man eine Gruppe packt und anspricht." Er wäre ohne Tuchel "nicht da, wo ich bin", erklärte er.

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Der 43-Jährige bringt die sozialen Eigenschaften mit, die sich jedes Team wünscht: Emotionalität, Identifikation und grenzenloses Engagement. Svensson hat sich dem Verein voll und ganz verschrieben. Immer wieder betont der Däne, dass Mainz eine zweite Heimat für ihn und seine Familie geworden ist. Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem FSV und sieht die Gutenberg- und Medienstadt nicht nur als Durchgangsstation zu einem der großen europäischen Klubs.

Hohe Rotation in der Mannschaft

Das was Mainz 05 in seinen besten Zeiten unter Tuchel und Klopp ausgezeichnet hat, bringt die Mannschaft auch heute wieder auf den Platz. Besonders die hohe Intensität und Rotation in der Mannschaft spricht für die Qualität des Kaders. Die Mainzer arbeiten bewusst mit einer kleinen Kadergröße, was gerade unter Svensson besonders fruchtet. Bei den Rheinländern gibt es ständig wechselnde Startaufstellungen, vor allem in der Offensive und im Mittelfeld tut sich viel, ohne dass die Mannschaft an Qualität einbüßt. Auf den meisten Positionen können Spieler eins zu eins ersetzt werden.

Der Erfolg steht demnach auf breiten und, vor allem, vielen Füßen. Das führt sogar dazu, dass der Chefcoach Namen wie Danny da Costa, Dominik Kohr, Marcus Ingvartsen und auch einen deutschen Nationalspieler wie Anton Stach öfter mal von der Bank bringen kann. Auch mit Aaron und Anthony Caci findet ein stetiges Wechselspiel auf der linken Seite statt. Trotzdem kommt jeder Spieler auf seine Minuten und Svensson muss keine miese Stimmung im Team fürchten. "Die Jungs, die reinkommen, geben Vollgas", sagte er nach dem Sieg am Samstag bei Sky.

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Sturmriese Ajorque als Glücksgriff

Namhafte Abgänge wie Jeremiah St. Juste oder Moussa Niakhate wurden aufgefangen und auch den langzeitverletzten Jonathan Burkardt konnten die Mainzer im Winter bestens ersetzen. Abwehr-Stabilisator Andreas Hanche-Olsen konnte Svensson nahtlos in die Mannschaft einstricken. Aber vor allem Sturmriese Ludovic Ajorque spielt mittlerweile eine entscheidende Rolle im Team. Der Franzose hat in 13 Spielen bereits sechs Tore erzielt und traf auch zum entscheidenden 1:1 gegen die Bayern. Der 29-Jährige wird zurecht von nicht wenigen als der beste Wintertransfer der ganzen Bundesliga bezeichnet.

Mit Ajorque hat Mainz den effizienten Knipser gefunden, den sie lange gesucht haben. Er bringt genau das mit, was der FSV gebraucht hat: Einen bulligen und kantigen Stürmer, der Bälle festmachen kann und eine große Körperlichkeit mitbringt. Der Franzose hat so gut in Mainz eingeschlagen, dass er nach einer Einwechslung bei seinem ersten Spiel mittlerweile bei jedem Spiel in der Startelf steht.

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Europa ist greifbar

Mainz könnte nächste Saison erstmals seit 2016/17 wieder auf europäischem Niveau spielen. Dafür müssen sie es schaffen, ihre aktuell grandiose Form zu konservieren. Zuletzt gab es auch Wackler. Gegen Köln hatte die spielerische Leistung nicht gestimmt, in Bremen die Effizienz vor dem Tor. Die Rheinhessen haben zudem ein knackiges Restprogramm vor sich:

Wolfsburg (A), Schalke (H), Frankfurt (A), Stuttgart (H), Dortmund (A)

Die Reise nach Europa wird also kein Selbstläufer. Doch wie die Mannschaft zuletzt gegen Leverkusen, Leipzig und Bayern bewies, können sie gerade gegen die großen Vereine durchaus punkten. Mainz ist also kein Klub, der sich verstecken muss. Am letzten Spieltag dieser Saison könnte der FSV sogar das Zünglein an der Waage in Sachen Meisterschaft sein, wenn es nach Dortmund geht.

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