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FC Bayern: Uli Hoeneß spricht über Entlassung von Oliver Kahn und Salihamidzic

Hoeneß: Kahn-Installierung ein Fehler - Trennung auch bei Triple

Uli Hoeneß sorgt sich um die Konkurrenzfähigkeit seines FC Bayern.
Image: Uli Hoeneß spricht über die Trennungen von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn.  © Imago

Der FC Bayern stellt sich in der Führungsetage bekanntlich neu auf. Trotz der Meisterschaft mussten Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic gehen. Nun hat sich erstmals Uli Hoeneß zu den Trennungen geäußert.

Es war ein ungewohntes Bild auf dem Münchner Rathaus-Balkon. Der FC Bayern feierte mit rund 20.000 Fans die nicht mehr für möglich gehaltene 33. Meisterschaft, aber einer war nicht dabei: Uli Hoeneß. Nach dem Vorstands-Beben bei den Münchnern mit den Trennungen vom Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic redeten dafür zunächst andere. Präsident Herbert Hainer reichte dem ebenfalls nicht anwesenden Kahn beispielsweise verbal die Hand:

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Auch Hasan Salihamidzic feiert am Marienplatz mit

Versöhnung zwischen Kahn und Bayern?

"Wir sind immer bereit" zu einer Versöhnung, sagte Hainer am Rande der Feierlichkeiten am Marienplatz im BR, "das habe ich Oliver auch geschrieben, dass ich jederzeit für ihn erreichbar bin", so Hainer. Kahn sei "eine Ikone des FC Bayern", ergänzte Hainer: "Es tut mir unheimlich leid, dass es so auseinandergeht. Ich hoffe, dass er Einsicht hat und wieder zurückkommt."

+++ Liveblog zum Beben um Kahn und Salihamidzic +++

Einige Stunden vorher hatte Hainer auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz erklärt, dass Kahn sich bei der Trennung quergestellt habe. Der Ex-CEO hatte dem widersprochen und sprach bei Sky vom "schlimmsten Tag meines Lebens", erklärte aber später, dass er bald auf ein Treffen mit den Verantwortlichen hoffe.

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Sky Reporter Florian Plettenberg war bei der Pressekonferenz des FC Bayern zum Vorstandsbeben am Sonntag vor Ort in München und hat seine Eindrücke rund um die Aussagen von Präsident Herbert Hainer geäußert.

Kahn-Installierung laut Hoeneß ein Fehler

Hoeneß selbst gab bisher noch kein Statement ab und war für die Journalisten auch auf der Meisterfeier nicht greifbar. Im Kicker äußerte sich der langjährige Macher des deutschen Rekordmeisters aber zu den Geschehnissen. Er betonte dabei, dass die Trennungs-Version von Hainer stimme und spricht davon, dass es "kein angenehmes Gespräch" mit Kahn gewesen sei. Zudem gibt er zu, dass die Installierung Kahns ein Fehler gewesen sei:

"Im Nachhinein muss man das so sagen", gibt Hoeneß zu. "Oliver ist ein hochintelligenter Mann, der Austausch mit ihm macht Spaß. Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben."

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Sportliche Gründe nicht entscheidend

Sportliche Gründe hätten daher auch keinerlei Rolle bei der Trennung gespielt. "Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden", so der Ehrenpräsident deutlich. Für Hoeneß sei nun wichtig, Ruhe in den Verein zu bekommen. Er betonte aber auch, dass auch er gerne im Guten mit Kahn auseinander gehen würde: "Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen", so der Ex-Manager.

Als Kahn-Nachfolger stellten die Münchner den bisherigen Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen vor. Für Hoeneß eine perfekte Wahl: "Jan Dreesen kennt den Verein in- und auswendig, ein neuer Mann hätte sich erst wieder ein halbes Jahr einarbeiten müssen", so der 71-Jährige.

Bei der Neubesetzung der Position des Sportvorstandes planen die Bayern mit einer namhaftem Lösung. "Wir suchen ein großes Kaliber", sagte Hainer am Sonntagabend bei der Meisterfeier im ARD-Interview. "Wir sind schon unterwegs, wir haben Ideen", fügte der 68 Jahre alte Hainer hinzu: "Wir werden sicherlich einen sehr guten Nachfolger für Hasan finden."

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Wie liefen die Gespräche mit Kahn und Salihamidzic ab? Herrbert Hainer gibt Einblicke in den Ablauf der letzten Tage und spricht von einem emotionalen Austausch mit dem scheidenden Vorstandsvorsitzenden.

Sportvorstand soll bis spätestens Weihnachten kommen

Ein großes Kaliber als Sportchef wäre etwa der ehemalige Bayern-Profi Max Eberl, den FCB-Ehrenpräsident Uli Hoeneß schon vor einigen Jahren nach München lotsen wollte. Nach Sky Informationen beschäftigt sich der FC Bayern mit Max Eberl als Nachfolger für Salihamidzic. Es hat auch bereits schon eine Kontaktaufnahme zwischen den Parteien gegeben. Der 49-jährige Eberl war aber erst Ende letzten Jahres nach einer privaten Auszeit als Geschäftsführer Sport beim DFB-Pokalfinalisten RB Leipzig eingestiegen. Auch Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche ist ein Kandidat.

Überstürzen wollen die Bayern aber nichts. Bis spätestens Weihnachten soll die Stelle wieder besetzt sein, wie Hoeneß erklärt. Demnach soll ein Quartett aus ihm selbst, Hainer, Dreesen sowie Rückkehrer Karl-Heinz Rummenigge den neuen Mann suchen und verpflichten.

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