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PSG-Skandale um Messi, Neymar und Co. - Paris vor dem Umbruch

Pariser Scherbenhaufen: Wie geht es bei PSG weiter?

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Nach einer Reise nach Saudi-Arabien wurde Lionel Messi bei PSG für zwei Wochen suspendiert. Der Streit sorgte für mächtig Chaos beim französischen Spitzenklub. Sky spricht mit Mario Leo über die Auswirkungen auf die Marke.

Messi-Suspendierung, Fan-Proteste, ausbleibende Erfolge: In Paris herrscht dicke Luft. Seit Jahren bleiben die ganz großen Erfolge in der Königsklasse aus. PSG steht zwangsläufig vor einem Umbruch. Wie konnte es dazu kommen - und wie soll es in der französischen Hauptstadt weitergehen?

"Geld schießt keine Tore", wusste Trainer-Legende Otto Rehagel bereits im Jahr 1995 - damals in seiner kurzen Funktion als Übungsleiter beim FC Bayern München. Zu einem Zeitpunkt, in dem der bis dato teuerste Transfer der Wechsel von Gianluca Vialli von Sampdoria Genua zu Juventus für 16,5 Millionen Euro war. Eine Summe, die Cristiano Ronaldo mittlerweile in etwa einem Monat verdient.

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PSG: Skandale reihen sich aneinander

Die Zeiten haben sich geändert, der Spruch scheint immer noch wahr zu sein - wie das Beispiel Paris Saint-Germain zeigt. Die Baustellen des französischen Hauptstadtklubs sind umfangreich. Seit Jahren hinkt PSG den eigenen Ambitionen und denen der finanzstarken katarischen Besitzer hinterher. Aktuell überschlagen sich die Vorfälle in Paris, der Verein gleicht dem Stadtbild: ein Scherbenhaufen.

Vergangenen Sommer war an der Seine der große Umbruch eingeläutet worden. Neuer Sportdirektor, neuer Trainer, neue Transfers, die Vertragsverlängerung von Kylian Mbappe. Endlich, endlich sollte der langersehnte Champions-League-Titel her.

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Nachdem Lionel Messi unerlaubt nach Saudi-Arabien gereist und dem Mannschaftstraining ferngeblieben war, suspendierte Paris Saint-Germain den argentinischen Weltmeister für zwei Wochen. Reporter Patrick Guillou äußert sich dazu.

Zäsur nach der Weltmeisterschaft

Die Saison begann vielversprechend. Die ersten 22 Spiele waren die Pariser wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Standesgemäß erster Platz in der Liga und komfortables Weiterkommen in der Champions League. Doch nach der WM-Pause ging es bergab. Im französischen Pokal war im Achtelfinale gegen Marseille Schluss, das Saison-Aus von Neymar wurde durch eine Operation am Knöchel besiegelt, es folgte das Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern. Die Saison war bereits Anfang März gelaufen.

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Die Misserfolge auf dem Platz erwiesen sich als Zündstoff abseits des Platzes. Mbappe, der im Sommer nicht nur mit einem astronomischen Vertrag, sondern vermeintlich auch mit weitreichenden Vollmachten ausgestattet wurde, testete eben jene nach Belieben aus, legte sich durch die Saison hinweg abwechselnd mit Vereinsführung und Mitspielern an. Das Verhältnis mit den Superstar-Kollegen Messi und Neymar gilt als unterkühlt.

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Über seinen Instagram-Account hat sich Superstar Lionel Messi für seinen Kurztrip nach Saudi-Arabien entschuldigt. Die Fans von Paris Saint-Germain hatten dies dem Argentinier sehr übel genommen, da er ein Training verpasst hatte.

Abgang von Messi und Neymar wahrscheinlich

Bei beiden Stars gilt ein Abschied im Sommer mittlerweile als wahrscheinlich. Der Brasilianer soll sich bereits mit dem Verein auf eine Trennung geeinigt haben. Wie die französische Sport-Tageszeitung L'Equipe berichtete, sollen diverse Premier-League-Klubs an einer Verpflichtung des 31-Jährigen interessiert sein. Der Konflikt zwischen Mitspieler Lionel Messi und der Vereinsseite sorgte in der vergangenen Woche für den vorläufigen Höhepunkt der Skandal-Verkettung bei PSG.

Nach einem unangekündigten Kurz-Urlaub nach Saudi-Arabien wurde der argentinische Weltmeister kurzerhand für zwei Wochen suspendiert. Kurz darauf wurde publik, dass der saudische Rekordmeister Al-Hilal Messi ein Jahresgehalt von mehr als 400 Millionen Euro angeboten haben soll, laut Transfer-Experten Fabrizio Romano arbeitet indes zudem der FC Barcelona an einer Rückholaktion. In der kommenden Saison wird der 35-Jährige aller Wahrscheinlichkeit außerhalb Frankreichs auflaufen. In einer Pressekonferenz am Freitag kündigte PSG-Coach Christophe Galtier allerdings an, dass Messi zumindest am Samstag gegen den AJ Ajaccio wieder in der Startelf auflaufen wird.

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Lionel Messi sorgt für immer mehr Ärger bei Paris St. Germain. Nun haben sich zahlreiche Fans am Mittwoch vor der Geschäftsstelle versammelt, um den Superstar zu schmähen (Quelle: CanalSupporters & parisientimes)

Fans gehen auf die Barrikaden

Die Posse rund um Messi sorgte bei der PSG-Anhängerschaft für heftigen Widerstand. 200 Fans protestierten vergangene Woche gegen Spieler und Vereinsführung, in einer Stellungnahme vom Mittwoch kündigten die Ultra-Vereinigung Collectif Ultras Paris nun einen Boykott an, nachdem ihnen beim Auswärtsspiel gegen Troyes der Zugang zum Stadion verweigert wurde. Darin heißt es: "Die jüngsten Ereignisse und der Zustand unserer gemeinsamen Beziehung mit dem Management lassen uns glauben, dass dies die beste und einzige Lösung ist, die eine gemeinsame Zukunft bewahren kann."

Wie diese Zukunft aussehen soll, ist unterdessen völlig offen. Fest steht, dass sich einiges ändern wird - und auch einiges ändern muss. Ein erneuter personeller Umbruch scheint unabdingbar. Jose Mourinho ist als Nachfolger von Trainer Galtier im Gespräch, auch die wahrscheinlichen Abgänge werden in einer Art kompensiert werden müssen. "Wir haben die Söldner satt" und "PSG, wer bist du? Wohin willst du? Hörst du uns überhaupt zu?", skandierten die Fans bei ihren Protesten - das sollte dem Verein zu denken geben.

Umbruch in Paris steht bevor

Der Kader des französischen Hauptstadtklubs wirkt mitunter wie ein zusammengewürfelter Haufen großer Fußball-Namen: Gianluigi Donnarumma, Sergio Ramos, Marco Verratti, Marquinhos, Messi, Mbappe, Neymar. Auf dem Papier ist der Kader hochkarätig besetzt. Ein klares Konzept lässt sich hinter der Transferstrategie allerdings nicht erkennen. Das zeigt sich insbesondere immer wieder in den Momenten, in denen es für die Mannschaft nicht gut läuft. Unsportliches Verhalten und Tätlichkeiten werden bei Niederlagen schnell zum Standard-Repertoire der PSG-Profis. Allzu häufig lässt die Mannschaft ein geschlossenes Auftreten und ein kollektives Arbeiten gegen den Ball vermissen. In der konkurrenzarmen Liga kann die individuelle Klasse der einzelnen Akteure im Regelfall das zu fehlen scheinende Konzept kaschieren. Die Champions League gewinnt man so allerdings nicht.

Im Sommer hat der Verein die Chance, die Weichen neu zu stellen und eine andere Richtung einzuschlagen. Die absehbaren Abgänge von Messi und Neymar könnten zur Zäsur werden, aber endlich auch eine neue Ära in Paris einläuten.

Vielleicht schießt gut investiertes Geld dann in der kommenden Saison auch mehr Tore...

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