Golfprofi Martin Kaymer hat seine Teilnahme an der umstrittenen LIV-Tour verteidigt und hofft im Konflikt auf einen Konsens.
"Ich verstehe nicht, warum sich nicht alle an einen Tisch setzen und über die Probleme reden. Das ist komisch. Die neue Tour ist etwas Gutes für unseren Sport", sagte der zweimalige Major-Sieger kurz vor dem Start der BMW International Open in München-Eichenried (23. bis 26. Juni).
Für ihn selbst sei die von Saudi-Arabien mit astronomischen Summen finanzierte LIV-Tour eine "tolle zweite Chance in meiner Karriere. Ich glaube an das Format", betonte der 37-Jährige aus Mettmann. Man versuche, so Kaymer, "den Golfsport nach vorne zu bringen und noch populärer zu machen".
PGA-Sperre wegen Antritt
Kaymer war bei der Premiere der neuen Tour zuletzt in London am Start gewesen. Für Veranstaltungen der US-PGA ist er deshalb gesperrt. Die DP World Tour (vorher European Tour), zu der auch das Turnier in München gehört, will sich am Donnerstag zu möglichen Sanktionen gegen die "Rebellen" äußern. In der bayrischen Landeshauptstadt dürfen die Abtrünnigen aber in jedem Fall noch starten.
LIV-Tour nicht "besser oder schlechter"
Kaymer räumte erneut ein, dass natürlich auch das Preisgeld bei den LIV-Turnieren "sehr gut" sei. Moralische Bedenken wegen der Finanzierung durch Saudi-Arabien, das wegen erheblicher Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, hat er aber offenbar nicht. "Ich habe lange nachgedacht. Aber wenn man hinter alle Kulissen guckt, ist das auch nicht viel anders", sagte er am Dienstag. Die LIV-Tour sei auch nicht "besser oder schlechter".
Diese umstrittenen Aussagen sind fast deckungsgleich mit denen der anderen LIV-Protagonisten in den vergangenen Wochen. Heftige Kritik müssen die gewechselten Profis dennoch einstecken. Ihnen wird vor allem Habgier vorgeworfen.
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