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Australian Open 2020: Der Experten-Check bei Sky

Was macht Zverev? Experten-Check zu den Australian Open

Alexander Zverev muss sich strecken, um in Paris zu gewinnen.
Image: Wie startet Alexander Zverev ins Grand-Slam-Jahr?  © Getty

Vor Beginn des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres werden die Australian Open von den australischen Buschbränden überschattet. Das Tennisturnier könnte trotzdem für positive Schlagzeilen sorgen. Die Sky Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert und Paul Häuser beleuchten das Turnier im Experten-Check.

Favoritencheck der Herren

Stefan Hempel: "An Seriensieger Novak Djokovic kommt man nicht vorbei. Nach dem Auftritt beim ATP Cup ist er der haushohe Favorit. Aber man muss natürlich auch auf Rafael Nadal gucken. Der könnte allerdings früh auf Kyrgios treffen. Die Topgesetzten sind aber wie so häufig auch die Favoriten."

Alexander Zverev - Status quo

Paul Häuser: "Alexander Zverev hat große Probleme zum Start in das neue Tennisjahr. Beim ATP Cup setzte es in drei Spielen drei Pleiten, dabei sah es zum Auftakt gegen Alex de Minaur über eineinhalb Sätze richtig gut aus. Doch dann waren die Service-Yips zurück und Zverevs Spiel brach in seine Einzelteile zusammen. Ein neuer Coach und auch ein Mentaltrainer wären so wichtig, um wieder in die Spur zu finden. Die Auslosung bei den Aussie Open hat es nun gut mit ihm gemeint. Marco Cecchinato sollte auf dem schnellen Hardcourt für Zverev eine entspannte erste Runde darstellen. Erwischt es die deutsche Nummer eins in Melbourne aber wieder früh, dann spitzt sich die Krise gleich zu Beginn der Saison aber so richtig zu."

Die Chancen der anderen Deutschen

Marcel Meinert: "Jan-Lennard Struff hat mit Novak Djokovic ein echtes Horrorlos erwischt. Bei den French Open war er im Vorjahr ein besserer Sparringspartner des Serben. Aber: Wenn die Topspieler verwundbar sind, dann im ersten Match des Turniers. Und Struff wusste beim ATP Cup voll zu überzeugen. Dominik Köpfer droht schon in der zweiten Runde ein "russisches Roulette" gegen Daniil Medvedev. Philipp Kohlschreiber hat es nicht viel besser erwischt und würde in seinem zweiten Match auf Stefanos Tsitsipas treffen. Für Cedric-Marcel Stebe geht es nach langer Pause darum, auf hohem Niveau wieder Matchpraxis zu bekommen, deshalb nutzt er sein 'Protected Ranking'. Peter Gojowczyk hat sich eben jene schon in der Qualifikation erarbeitet und mit Christopher Eubanks (ebenfalls ein Qualifikant) eine machbare erste Runde."

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Dark Horses - Players to watch

Paul Häuser: "Ich habe vor allem Andrey Rublev mit zwei Turniersiegen in Doha und Adelaide zum Start in die Saison auf dem Zettel. Immer eine spannende Aktie bleibt Lokalmatador Nick Kyrgios, der mit seiner Spendenaktion nun die Herzen der Australier erobert hat."

Stefan Hempel: "Auf den Südtiroler Jannik Sinner bin ich besonders gespannt. Ich glaube für den Teenager ist sogar die zweite Woche drin."

Marcel Meinert: "Ist es endlich Zeit für den Grand Slam-Durchbruch von Nick Kyrgios? Der 'Bad Boy' wirkt momentan recht fokussiert, ein Achtelfinale gegen Rafael Nadal wäre eines der Highlights des Turniers. Und: In den letzten zwei Jahren erreichte der Sieger der NextGen-Finals aus dem Vorjahr immer das Halbfinale! Also Augen auf den Südtrioler Jannik Sinner, der 2020 seine Form aber noch nicht gefunden hat."

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Favoritencheck der Damen

Paul Häuser: "Ich glaube Serena Williams wird ihren Finalfluch besiegen. Grand-Slam-Titel Nummer 24, it's gonna happen und zwar in Melbourne. Das Fehlen von Bianca Andreescu hilft da auch, sie wäre noch vor Serena Williams meine Topfavoritin auf den Titel gewesen. Die größten Konkurrentinnen für Williams sind nun die Nummer eins Ashleigh Barty, Naomi Osaka, Karolina Pliskova und Petra Kvitova."

Angelique Kerber - Status quo

Stefan Hempel: "Angelique Kerber ist körperlich sicherlich nicht bei 100 Prozent. Das braucht sie aber für ihr Spiel. Die Australian Open kommen für sie einen Tick zu früh. Aber die Kombination mit ihrem Coach Didi Kindlmann könnte gut passen. Langfristig sollte es für Kerber wieder bergauf gehen."

Die Chancen der anderen Deutschen

Marcel Meinert: "Die deutschen Spielerinnen haben ausnahmslos anspruchsvolle Auslosungen erwischt - doch einfache Matches gibt es bei den Frauen ohnehin schon lange nicht mehr. Rein spielerisch sind aber Julia Görges, die es schon in Runde zwei mit Petra Martic und bei erfolgreichem Verlauf später auch mit ihrer Doppelpartnerin Ashleigh Barty zu tun bekommen könnte, und auch Laura Siegemund gut ins Jahr gestartet. Tatjana Maria kann mit ihrem Slice jeder Gegnerin gefährlich werden, braucht aber Rhythmus und Konstanz um tatsächlich überraschen zu können. Antonia Lottner hat sich über die Quali zum vierten Mal in ihrer Karriere in ein Grand Slam-Hauptfeld gespielt, aber dort noch kein Match gewonnen. Das dürfte auch diesmal gegen Camilla Giorgi schwierig werden."

Dark Horses - Players to watch

Stefan Hempel: "Für mich ist Kiki Mladenovic brandgefährlich. Die könnte gleich in Runde eins Karolina Pliskova überraschen."

Paul Häuser: "Einen starken Lauf traue ich Dayana Yastremska, Aryna Sabalenka, aber auch Sofia Kenin zu."

Marcel Meinert: "Im Draw steckt mal wieder extrem viel (Überraschungs)-Potenzial. Ich würde mich freuen, wenn Caroline Wozniacki zum Karriereabschluss nochmal ein echter Knalleffekt gelingt. Achten würde ich auch auf die neue russische Nummer eins Ekaterina Alexandrova, die in Shenzen ihren ersten Titel holte und langsam in der Weltspitze ankommt."

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