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Tennis: Roger Federer über psychische Belastung auf der Tour

"Lässt dich nie los": Federer über psychische Belastung im Tennis

Leistungsdruck, Reisestress, Dopingkontrollen. Alle sind ständige Begleiter eines Profisportlers. Tennis-Profis sind besonders viel unterwegs, die Saison ist lang und die Turniere auf der ganzen Welt verteilt. Roger Federer hat diese Dinge während seiner aktiven Laufbahn als belastend empfunden, wie der Schweizer auf einer Pressekonferenz verriet.

"Es lässt dich nie los, deine nächste Reise, dein nächstes Packen", sagte der 41-Jährige, der im September seine Karriere beendet hatte: "Ich glaube, es war mir gar nicht so bewusst, wie sehr dieser Gedanke immer da ist und einen begleitet. Bis man zurücktritt und dann merkt, dass der ganze Stress wegfällt."

Am 23. September 2022 bestritt der fünfmalige Weltsportler beim Laver Cup in London das letzte offizielle Spiel seiner Karriere. 20 Siege bei Grand-Slam-Turnieren stehen u.a. in der Vita des ehemaligen Weltranglistenersten, der seine Profilaufbahn 1999 begonnen und hatte. 2004 übernahm er zum ersten Mal Platz eins der Weltrangliste, die er insgesamt 310 Wochen lang anführte.

"Wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen"

Entsprechend hoch sei die Erwartungshaltung an ihn gewesen. "Du sollst Stärke zeigen. Aber wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen", erklärte der Schweizer. Die Tour mit ihren Reisestrapazen sei hart. Niemand dürfe sagen: 'Ich bin heute müde", so Federer, "denn das sieht aus, als sei man schwach. Deshalb kämpfen einige Spieler mit psychischen Problemen."

Dass Profis wie Ash Barty, Naomi Osaka oder Nick Kyrgios mit mentalen Problemen zu kämpfen hätten, sei eine Folge dieser ständigen Belastung.

Die ständigen Dopingkontrollen würden diese Belastung noch erhöhen. "Wir müssen die Dopingformulare jeden Tag ausfüllen, eine Stunde am Tag, wo man ist", schilderte Federer: "Man ist sich im Hinterkopf immer bewusst, dass sie jeden Moment kommen könnten."

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