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Real Madrid: Carlo Ancelotti droht ohne Titel das Aus - so geht es weiter

Ancelottis Stuhl wackelt bei Real! Drei Top-Trainer stehen schon bereit

Der Trainerstuhl von Carlo Ancelotti bei Real Madrid wackelt offenbar.
Image: Der Trainerstuhl von Carlo Ancelotti bei Real Madrid wackelt offenbar.  © Imago

Nach der jüngsten Pleite hat Real Madrid im Rennen um die spanische Meisterschaft schon acht Punkte Rückstand auf Dauerrivale Barca. Der Trainerstuhl von Carlo Ancelotti beginnt zu wackeln, Nachfolge-Kandidaten stehen schon parat. Kann die Klub-WM dem Coach neuen Kredit verschaffen?

Es ist eine Niederlage, über die im Nachgang noch viel diskutiert wird. Mit dem 0:1 auf Mallorca haben die Madrilenen einen Rückschlag im Titelkampf erlitten, der in Spanien bereits als Vorentscheidung im Meisterrennen angesehen wird. Acht Zähler trennen die Königlichen vom aktuellen Tabellenführer Barcelona bereits. Ein Rückstand, der nach 20 Spieltagen und der derzeitigen Form der Katalanen äußerst schwer einzuholen ist.

Ancelotti: "Anspruch ist sehr hoch"

"Der Anspruch ist sehr hoch. Wir müssen gut analysieren, was bisher passiert ist und gerade passiert. Ich denke nach wie vor, dass die Mannschaft Fortschritte macht, auch wenn wir eine schmerzhafte Niederlage erlitten haben", erklärte Ancelotti auf der Pressekonferenz vor der anstehenden Klub-WM. "Anspruch" ist dabei das Schlüsselwort. Derzeit werden die Madrilenen ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Weder auf dem Papier noch auf dem Platz.

Nicht nur der Punktverlust auf Mallorca sondern auch die Art und Weise wirft Fragen auf. Die Vorstellung der Königlichen wirkte uninspiriert und ideenlos. Dass "Los Blancos" am Ende 20:4 Schüsse zu Buche stehen, trügt das Bild der gebotenen Leistung. Oft schafften die Madrilenen es nicht, sich in den Strafraum zu kombinieren, griffen deshalb auf halbherzige Abschlüsse aus teils unvorteilhaften Positionen zurück.

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Luft für Ancelotti wird offenbar deutlich dünner

Trotz des Champions-League-Sieges und der gewonnenen Meisterschaft in der vergangenen Spielzeit wird das Eis unter Coach Ancelotti laut der spanischen Zeitung Sport langsam enorm dünn. Die Spielweise der Königlichen steht schon die gesamte Saison in der Kritik. Nun, da der sportliche Erfolg ausbleibt, häufen sich die Stimmen, die eine Wachablösung auf dem Trainerstuhl fordern.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist auch das Alter des Italieners. Der 63-Jährige hat noch einen Vertrag bis Sommer 2024, danach wollte sich Real verschiedenen Medienberichten zufolge einen jüngeren Trainer suchen, der eine eigene Ära bei den Spaniern prägen kann. Großen Fokus soll dabei das Aus- und Weiterbilden junger Spieler haben.

Real will Trainer der Talente fördern kann

Die hochbegabten Aurelien Tchouameni (23) und Eduardo Camavinga (20) sollen das königliche Spiel im Mittelfeld auf Jahre prägen. Die Entwicklung der beiden zentralen Mittelfeldspieler schien zuletzt zu stagnieren. Mit Rodrygo (22) und Vinicius Jr. (22) befinden sich zusätzlich zwei der begabtesten Flügelstürmer weltweit in den Reihen Madrids. Letzterer wurde im vergangenen Jahr noch zum Champions-League-Helden und als der Spieler gelobt, der nach langer Zeit die Ronaldo-Lücke füllen könnte.

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Doch in dieser Saison kann Vinicius noch nicht an die Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen, hat derzeit obendrein mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Vor dem Derby gegen Atletico Madrid wurde eine Attrappe des Angreifers an einer Brücke aufgehängt. Ein Rassismus-Eklat, der in Spanien hohe Wellen geschlagen hat und den Offensivmann persönlich getroffen hat. Doch nun steht ausgerechnet Vinicius selbst in der Kritik.

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Rassismus-Vorfall und umstrittenes Auftreten: Vinicius im Fokus

Die rassistischen Vorfälle, die sich in Form von Rufen auf Mallorca wiederholt haben, werden von allen Seiten verurteilt. In Schutz nehmen die Gegner den 22-Jährigen ob seines als arrogant wahrgenommenen Auftretens allerdings nicht. "Ich habe gesehen, wie Vinicius Gelbe Karten fordert, wie er tanzt, wie er die Zunge rausstreckt, wie er mit den Fans spricht. Natürlich möchte ich nicht, dass meine Spieler so etwas tun, und ich möchte auch nicht, dass meine Gegner so etwas tun. Ich empfinde das als respektlos", ging Mallorca-Trainer Javier Aguirre hart mit dem Real-Star ins Gericht.

Ancelotti versteht die Kritik am Auftreten seines Schützlings nicht. Der Italiener nimmt Vinicius in Schutz und beteuert: "Ich denke, man muss den Fokus ändern. Vinicius ist nicht an allem, was passiert, schuld. (...) Er will einfach nur Fußball spielen." Auch aus dem Fanlager der Madrilenen keimt Kritik am aufkommenden Superstar auf und auch an Ancelottis Umgang mit ihm. Die Sorge, der Stürmer hebt mental ab, gibt es schon länger.

Real-Coach Ancelotti steht zunehmend unter Druck. Der Titelkampf rinnt den Königlichen aus den Händen, spielerisch fehlt die Kreativität und die jungen Ausnahmespieler stagnieren in ihrer Entwicklung zu Weltstars. Ein weiterer, am Ende entscheidender Aspekt könnte auch das Timing sein. Denn: Aktuell wären gleich drei (!) mögliche Ancelotti-Nachfolger zu haben.

Nachfolge-Kandidaten: Pochettino, Tuchel und Zidane vereinslos

Mauricio Pochettino war bereits 2018 Top-Favorit auf die Nachfolge von Zinedine Zidane. Damals hatte der Argentinier gerade einen neuen Vertrag bei Tottenham Hotspur unterschrieben und wollte keinen Vertragsbruch begehen. "Es ging um den Traum eines jeden Trainers: einen der größten Klubs, die existieren, zu trainieren. Und dann musst du absagen. Das ist furchtbar", offenbarte der Coach 2020 im Interview mit der französischen Zeitung El Pais. Nun ist der Ex-PSG-Trainer vereinslos und laut Sport wieder in den Fokus von Real gerückt.

Thomas Tuchel strebt nach Sky Informationen ebenfalls ein Engagement in Spanien an, lernt die Sprache während seiner derzeitigen Auszeit sogar. Nach seinem Rauswurf beim FC Chelsea hat sich der 49-Jährige zurückgezogen und war auf Reisen. Jetzt zeigt sich der Ex-Dortmunder wieder bereit für einen neuen Job und favorisiert Real als neuen Arbeitgeber. Tuchel ist taktisch Weltklasse, hat Titel gewonnen und bereits zahlreiche junge Spieler erfolgreich geformt.

Zinedine Zidane war von Januar 2016 bis Mai 2018 sowie von März 2019 bis Juni 2021 bereits zweimal Trainer der Königlichen. Seither ist der Franzose, der mit Real dreimal in Folge die Champions League gewann, auf der Suche nach einem neuen Klub. Gerüchte um ein Engagement des ehemaligen Star-Spielers bei der französischen Nationalmannschaft halten sich hartnäckig - spanische Medien berichten aber auch über die Idee Madrids den 50-Jährigen ein drittes Mal zu installieren.

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Ancelottis Zukunft hängt an Titeln

Noch scheint die Zukunft von Ancelotti trotz Kritik und zahlreicher Nachfolge-Kandidaten nicht besiegelt. Real fordert Ergebnisse und Titel. Dabei könnte die oftmals belächelte Klub-WM zu einem großen Faktor werden. Obwohl Siege im Halbfinale gegen Al Ahly und im anschließenden Finale gegen Al-Hilal Pflicht sind, bleibt die Klub-WM ein internationaler Titel.

Blamabel wird es jedoch, wenn Madrid diese Trophäe verwehrt bleibt. Dann kann womöglich nur noch die immer unwahrscheinlicher werdende Meisterschaft die Ära Ancelotti für ein weiteres Jahr am Leben halten.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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