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Timo Werner zu Tottenham Hotspur: Ein Ausweg aus der Krise?

Werners letzte Chance

Timo Werner wechselt von RB Leipzig zu Tottenham Hotspur.
Image: Timo Werner wechselt von RB Leipzig zu Tottenham Hotspur.  © Imago

Timo Werner verlässt Leipzig ein zweites Mal in Richtung London. Nach seiner durchwachsenen Zeit beim FC Chelsea hofft der Torjäger nun bei Tottenham Hotspur auf einen Ausweg aus der aktuellen Misere. Es ist seine wohl letzte Chance.

Timo Werner bestreitet derzeit zwar bereits seine elfte Saison als Profi, aber man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass der gebürtige Stuttgarter erst 27 Jahre alt ist. Eigentlich sollte er jetzt ins beste Fußballalter kommen, aber für Werner ist der Wechsel zu Tottenham eher schon so etwas wie seine letzte Chance.

Werner hat viel erlebt. Sehr viel. Mehr als die meisten Fußballprofis. Es gab Höhen, aber auch zahlreiche Tiefen - bei jedem seiner bisherigen drei Vereine VfB Stuttgart, RB Leipzig und FC Chelsea. Bei den Spurs soll es jetzt nach Möglichkeit noch einmal bergauf gehen.

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Hoffnungen auf 2016

Wie 2016 zum Beispiel. Der damals 20-Jährige wechselte damals für gerade einmal zehn Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu RB Leipzig. Der VfB war gerade abgestiegen und auch wenn Werner als Teenager immerhin sechs Tore und vier Vorlagen verbuchte, wurde er von den Fans als Chancentod verhöhnt und für den bitteren Gang in Liga zwei mitverantwortlich gemacht.

In Leipzig startete Werner aber richtig durch. In vier Jahren erzielte er 95 Tore in 159 Pflichtspielen, dazu gab er noch 34 Vorlagen. Höhepunkt war die Saison 2019/20, als er 28 Mal in der Bundesliga traf.

Wechsel zu Chelsea

Es war für alle ersichtlich: der Nationalstürmer war bereit für den nächsten Schritt, war bereit für Titel, war bereit für die große, weite Fußballwelt. Den Zuschlag erhielt letztlich der FC Chelsea.

Doch in der Premier League lief es nicht wie gewünscht. In der ersten Spielzeit gelangen ihm nur sechs Tore in 35 Spielen. Zwar legte er immerhin zwölf Buden auf, aber Fans und Kritiker hatten ihm wieder den Mantel des Chancentods übergestülpt. Hinzukam, dass Frank Lampard entlassen und durch Thomas Tuchel ersetzt wurde.

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Triumph in der Champions League

Unter dem aktuellen Bayern-Coach musste Werner immer häufiger auf den Flügel ausweichen oder als hängende Spitze agieren. Dennoch war die Premierensaison in London ein Erfolg, denn am Ende gewann Chelsea - mit Werner im Finale in der Startformation - die Champions League.

Doch in der zweiten Spielzeit lief es gelinde gesagt katastrophal für den Torjäger. Verletzungen, eine hartnäckige Corona-Infektion und Torflaute machten Werner zu schaffen. Gerade einmal vier Tore in 21 Premier-League-Spielen gelangen ihm noch. Um seine Chancen auf einen Stammplatz bei der WM in Katar nicht zu gefährden, wechselte Werner zurück nach Leipzig.

Und tatsächlich ging es wieder bergauf. Neun Treffer in der Bundesliga und insgesamt 16 Pflichtspieltore in 40 Partien konnten sich zumindest sehen lassen, doch die WM verpasste er aufgrund einer Verletzung.

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Werner in Leipzig nur noch zweite Wahl

In dieser Saison stellten sich die Sachsen in der Offensive dann jedoch neu auf. Und Werner war erst einmal außen vor, kam nur auf acht Einsätze in der Hinrunde und auch lediglich auf zwei Tore.

Nun also der Wechsel zurück nach London, um vielleicht doch noch auf den Zug zur Heim-EM im Sommer aufzuspringen. Bei den Spurs soll Werner zu Beginn direkt mithelfen, den Ausfall von Superstar Heung-min Son, der mit Südkorea beim Asien Cup weilt, zu kompensieren.

Die letzte Chance

Nach der Rückkehr des ehemaligen HSV-Stars wird Werner wohl mit Richarlison um den Platz neben Son kämpfen. Hochkarätige Konkurrenz, aber sein Plus lautet Ange Postecoglou. Der Coach wollte Werner nämlich offenbar unbedingt und wird wohl auf eine ähnliche Entwicklung wie 2016 spekulieren.

Ob dies realistisch ist? Alle Parteien werden hoffen, dass Werner mit gerade einmal 27 Jahren seine besten Jahre tatsächlich noch vor sich hat. Es ist nun wohl seine letzte Chance, dies zu zeigen...

Mehr zum Autor Robert Gherda

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