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Kommentar zur Lage beim FC Bayern nach der Trennung von Thomas Tuchel

Auch der nächste Trainer wird mit dieser Truppe keinen Erfolg haben

Sky Reporter Torben Hoffmann kommentiert die Lage beim FC Bayern.
Image: Sky Reporter Torben Hoffmann kommentiert die Lage beim FC Bayern.  © DPA pa

Das Kapitel Thomas Tuchel endet beim FC Bayern im Sommer. Doch auch sein Nachfolger wird es schwer haben, wenn nicht noch weitere Veränderungen beim Rekordmeister stattfinden, kommentiert Sky Reporter Torben Hoffmann.

Wir erinnern uns noch daran, wie stringent und gnadenlos die Entlassung von Julian Nagelsmann vor nicht einmal einem Jahr durchgezogen wurde: Kein attraktiver, erfolgreicher Fußball, die ambitionierten Ziele in Gefahr. Angeblicher Verlust der Bayernkabine.

Der auf dem Markt verfügbare Thomas Tuchel wurde als der Heilsbringer propagiert und mit Blick auf die noch drei ausstehenden Titel der letzten Saison verpflichtet. Er hat bei anderen Topvereinen genau dieses unter Beweis gestellt. Die Last-Minute-Meisterschaft durch das Unvermögen der Dortmunder stand am Ende auf der Habenseite.

Gefüge im Bayern-Team hat sich kaum verändert

So richtig viel hat sich im Gefüge und im Innenleben der Truppe nicht verändert. Der neue Coach Tuchel hat dies erkannt, wollte nach einer entsprechenden Kaderanalyse dagegensteuern und für ihn sinnvolle Transfers tätigen, um alte Zöpfe und Mechanismen in der Mannschaft zu durchbrechen.

Die Transfers des vergangenen Sommers sind bekannt. Die absolute Schlüsselposition von Tuchel im zentralen Mittelfeld wurde nicht ersetzt beziehungsweise neu besetzt. Und auch eine weitere Feinjustierung wurde nicht durchgeführt. Eine Weiterentwicklung mit dieser Mannschaft, trotz Top-Transfer Harry Kane, ist nicht zu erkennen.

Zwei deutsche Toptrainer verbrannt

Innerhalb eines Jahres hat es die Mannschaft/Kabine geschafft, zwei zweifelsohne deutsche Toptrainer zu verbrennen. Sicherlich haben Nagelsmann und Tuchel nicht alles richtig gemacht! Aber nicht so viel, dass eine Mannschaft so in ihren Grundfesten zusammenbröselt. Das eigene Ego stand vor dem des Trainers oder der Mannschaft.

Die Vereinsverantwortlichen haben auch ihren entsprechenden Teil dazu beigetragen. Mit einer aufgeblähten Task-Force nicht zu erkennen, was tatsächlich elementar gewesen wäre, diese Mannschaft zu verändern. Und da bin ich bei dem entscheidenden Punkt.

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Auch der nächste Trainer wird es schwer haben

Trainer werden in kürzester Zeit beim FCB ausgetauscht, Kontinuität Fehlanzeige. Weil eine Mannschaft wieder frühzeitig aus den Pokalwettbewerben ausscheidet. Weil die Spieler lamentieren und bei Auswechslungen jammern. Weil der Trainer angeblich nicht kommuniziert, nicht nahbar oder zu jung ist. Weil er die Truppe taktisch überfrachtet und einige Spieler nicht täglich in den Arm nimmt oder diese abholt.

Bei vielen Spielern klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit! Selbstreflektion, Fehlanzeige. Nein, auch der nächste Trainer, wie immer er auch heißen mag, wird mit exakt dieser Truppe keinen Erfolg haben!

Mehr zum Autor Torben Hoffmann

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