Zum Inhalte wechseln

Boris Becker über Kimmich, Tuchel, Bayern, Hoeneß und Toni Kroos

"Die Bayern haben etwas in Tuchel gesehen, was er nicht war"

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Für Boris Becker hat der FC Bayern im Umgang mit Thomas Tuchel Fehler gemacht. Der Rekordmeister habe etwas in Tuchel gesehen ''was er nicht war''. Tuchel sei in einen Verein ''ohne Segel und Motor'' gekommen und habe diesen retten müssen.

In der neuesten Ausgabe von "Triple - der Schüttflix Fußballtalk" war Tennis-Legende und Bayern-Fan Boris Becker zu Gast. Der 56-Jährige spricht dort u.a. über Joshua Kimmich, Thomas Tuchel, den FC Bayern, Alexander Zverev und Toni Kroos.

Boris Becker über ...

... Thomas Tuchel und das Missverständnis mit den Bayern:

"Für mich ist Thomas Tuchel und Bayern München ein Missverständnis. Er kam mit bestimmten Vorstellungen in den Klub - in einer kritischen Phase. Da wurde gerade der aktuelle Bundestrainer gefeuert. Dann wurde der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn gefeuert, es wurde der Sportdirektor Hassan Salihamidzic gefeuert - es war ein Boot ohne Segel und Motor. Dann kam Thomas Tuchel rein und hat einen unglaublichen Rückstand auf Borussia Dortmund aufgeholt. (…) Thomas Tuchel kam in eine Fahrt, bei der er kaum etwas selbst entscheiden konnte. (…) Er wollte etwas, dass er nicht durchsetzen konnte, und die Bayern haben etwas in ihm gesehen, was er nicht war."

... über die Leistung von Joshua Kimmich:

"Ich finde es schade, dass man von einem so talentierten und motivierten deutschen Nationalspieler seit einem halben Jahr so wenig hört. Wenn ich als Sechser nach rechts hinten geschickt werde, dann bin ich der Erste, der vor der Kamera steht und sage, was ich davon halte. Das ist bei ihm so mir nichts, dir nichts. Zu Zeiten der früheren Bayern-Ikonen wäre Lärm im Wald gewesen. (…) Jetzt bin ich nicht Fachmann genug, um zu beurteilen, ob er auf der rechten Außenbahn der richtige Mann für die Bayern ist. Aber: als Sechser hat er bei den Bayern und in der Nationalmannschaft versagt. Da muss sich Kimmich seine Gedanken machen und der Klub auch."

... darüber, ob er sich eine Zusammenarbeit mit Alexander Zverev vorstellen könnte:

"Ich kenne Sascha seitdem er sechs Jahre alt ist, da ich seinen Bruder Mischa trainiert habe. Ich kenne auch seine Eltern sehr gut und habe als Chef des deutschen Herrentennis auch ihn auf vielen Turnieren begleiten dürfen. Wir mögen uns, sind Kumpels - ich kenne seine Stärken und Schwächen, aber das muss sich jetzt ergeben. Vieles ist gerade im Fluss. Mir gefällt, wie er jetzt - nach seiner Verletzung - wieder Tennis spielt. Jetzt ist er bei Indian Wells dabei - aber grundsätzlich kann ich mir das schon vorstellen. (…) Wenn es zeitlich passt - ich habe natürlich auch andere Verpflichtungen - aber grundsätzlich ist da bestimmt eine Möglichkeit vorhanden."

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Wird Boris Becker demnächst Trainer von Deutschlands Tennis-Ass Alexander Zverev? Im Rahmen des ''Triple-Schüttflix Talk'' bestätigt Becker, dass er sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte.

... über Toni Kroos und dessen Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft:

"Aktuell ist er für mich der beste deutsche Fußballer. Nicht nur, weil er bei Real Madrid seit Jahren der wichtigste Mittelfeldstratege ist, auch international gesehen. Ich bin froh, dass er wieder für uns spielt. Ich glaube, wir brauchen eine solche Größe im deutschen Fußball. Jetzt muss man sehen: neues Team, neuer Bundestrainer - wie kommt er zurecht. Natürlich auch eine andere Erwartungshaltung - man erwartet die besten Leistungen von ihm. Aber ich glaube, er weiß genau, was er macht."

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Toni Kroos kehrt nach seinem eigentlich geplanten Rücktritt für die Europameisterschaft 2024 doch nochmal in die deutsche Nationalmannschaft zurück. Für Boris Becker sollte der Mittelfeldstar von Real Madrid Kapitän sein.

... über Führungsspieler Thomas Müller und fehlende Qualität im Mittelfeld der Bayern:

"Thomas Müller ist für mich der Fan-Liebling Nummer Eins, der Charakter-Spieler des Klubs und er muss involviert sein. Die Frage ist: kann ein 34-Jähriger diese Position als Spielgestalter in der Spitze körperlich leisten. Die Einstellung hat er allemal. Das ist einer, der spielt Fußball mit Seele. Dem ist es egal, was er machen muss - ob Linksaußen, Mittelfeld oder nur für zehn Minuten - Hauptsache er ist dabei. Er ist für mich auch der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz. Daher ist Thomas Müller für mich enorm wichtig. Die Frage ist eher, ob die Qualität im Mittelfeld ausreichend ist. Du hast Pavlovic - junger Spieler, du hast Goretzka und Müller. Das ist die Mittelfeldzange. Wenn du jetzt mal zu Liverpool, Manchester City oder Madrid schaust, dann mache ich mir dahingehend eher Gedanken für den Klub."

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Laut Boris Becker ist Bayern-Urgestein Thomas Müller ''Fanliebling, Charakterspieler und der verlängerte Arm des Trainers'' beim Rekordmeister. Müller müsse beim Klub immer involviert sein - egal wann und in welcher Rolle.

... über die Aussage von Christoph Daum, dass Bayern München wie eine Patchwork-Familie sei:

"Das ist nicht so leicht. Es gibt viele Entscheidungsträger, viele Köpfe. Für mich gibt es nach wie vor einen Patron: das ist Uli Hoeneß. Keine wichtige Entscheidung passiert ohne ihn. Zudem gibt es noch Karl-Heinz Rummenigge. In dieser Hinsicht muss in Zukunft auch geklärt werden, was deren Rolle im Verein ist. Entweder: wieder zurück ins Feld oder aber es müssen die neuen Köpfe entscheiden dürfen."

Mehr dazu

... darüber, ob er es begrüßen würde, wenn Uli Hoeneß wieder mehr in die Entscheidungsprozesse der Bayern zurückkehrt:

"Seine Lebensleistung ist Bayern München. Entweder macht er es ganz oder aber gar nicht mehr. Ich weiß allerdings nicht, ob das für Uli machbar ist. (…) Ich weiß nicht, wie viel Kraft er noch hat - traut er sich das Tagesgeschäft noch zu. Jede Woche an die Säbener Straße, mit den Managern, Spielern, Trainern und Medien kommunizieren. Aktuell äußert er sich alle vier bis sechs Wochen mal. Das ist ok, aber wahrscheinlich auch nicht befriedigend für die anderen Verantwortlichen im Klub."

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.

Weiterempfehlen: