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Didi Hamann über Aleksandar Pavlovic und die deutsche Nationalmannschaft

"Dann musst du überlegen, Pavlovic zur EM mitzunehmen"

Aleksandar Pavlovic bei einem Länderspiel der deutschen U20-Nationalmannschaft im November 2023.
Image: Aleksandar Pavlovic bei einem Länderspiel der deutschen U20-Nationalmannschaft im November 2023.  © Imago

Aleksandar Pavlovic hat sich beim FC Bayern etabliert, Joshua Kimmich musste zuletzt seinen Platz im Mittelfeld für ihn räumen. Für Didi Hamann ist Pavlovic nicht nur ein Kandidat für die Nationalmannschaft, sondern auch schon für die EM. Der Sky Experte nennt einen weiteren DFB-Aspiranten.

Am Dienstag feierte Aleksandar Pavlovic im Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio Rom sein Startelf-Debüt in der Champions League, am Samstag ist der 19-Jährige gegen Mainz zum Zuschauen verdammt, denn er muss eine Gelbsperre absitzen.

Bei zwölf Einsätzen stand er sechs Mal in der Startelf, der Youngster hat sich im defensiven Mittelfeld des FC Bayern etabliert. Mit seinen starken Leistungen ist er auch zu einem Kandidaten für die deutsche Nationalmannschaft avanciert.

"Natürlich musst du dir als Bundestrainer Gedanken über Pavlovic machen", sagt Sky Experte Didi Haman. "Er ist so ein guter Spieler, ballsicher, zweikampfstark, er hilft anderen und hat ein sehr gutes Gefühl für den Raum", lobt der Vizeweltmeister von 2002 Pavlovic, der als Sohn serbischer Eltern 2004 in München geboren wurde. Im vergangenen Jahr hat er zwei Länderspiele für die deutsche U20-Auswahl absolviert.

"Pavlovic hat Kimmich auf die rechte Seite verdrängt"

Vor wenigen Tagen hatte Pavlovic, der bereits 2011 in die Jugendabteilung des FC Bayern gewechselt war, erklärt, dass es sein großer Traum wäre, von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die kommende Heim-EM nominiert zu werden.

"Er ist auf seiner Position beim FC Bayern klar die Nummer eins und er hat Joshua Kimmich, der bis vor ein paar Monaten unser Sechser in der Nationalmannschaft war, auf die rechte Abwehrseite verdrängt", erklärt Hamann in seiner Sky Kolumne.

Pavlovic im Blickfeld von Nagelsmann - und Serbien

Nach Informationen von Sky hat Julian Nagelsmann noch nicht vor, Pavlovic in der kommenden Woche für die beiden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande Ende März zu berufen. Im Blickfeld des Bundestrainers ist Pavlovic aber allemal. Doch nicht nur in Deutschland, auch in Serbien weiß man um die Qualität des Mittelfeld-Youngsters.

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Aleksandar Pavlovic während des Spiels der U20-Nationalmannschaft gegen England im November 2023.
Image: Aleksandar Pavlovic während des Spiels der U20-Nationalmannschaft gegen England im November 2023.  © DPA pa

Eine Delegation des serbischen Verbandes (FSS) weilte am vergangenen Wochenende in München und führte dort nach eigenen Angaben "intensive und konstruktive Gespräche" mit dem 19-Jährigen und dessen Eltern.

DFB will Pavlovic langsam heranführen

"Wenn er sich für Deutschland entscheiden sollte, muss du überlegen, ihn zur EM mitzunehmen", meint Hamann.

Kommentar: Mehr Mut mit Pavlovic!

Aller Voraussicht nach wird das jedoch nicht passieren. Zumal es im Mittelfeld der Nationalmannschaft zahlreiche und sehr namhafte Konkurrenz im Mittelfeld wie Kapitän Ilkay Gündogan und Rückkehrer Toni Kroos gibt.

Pavlovic soll zunächst für die U21 nominiert und nach dem Turnier schrittweise an die A-Nationalmannschaft herangeführt werden, sofern er seine aktuellen Leistungen in München weiterhin bestätigt - so der Plan des DFB.

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Horst Heldt lobt Bayerns Youngster Aleksander Pavlovic. Der 19-Jährige hat sich aktuell im Bayern-Mittelfeld in der Startelf festgespielt nachdem Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger spielt. Laut Heldt ist Pavlovics Leistung sehr reif und weit

Hamanns Planspiele: Pavlovic neben Andrich und Stiller

Hamann erklärt aus seiner Sicht, welche Rolle Pavlovic in der Nationalmannschaft spielen könnte.

"Ich würde ihn als Sechser, oder auch in der etwas offensiveren Rolle neben einem Robert Andrich oder Angelo Stiller sehen. Je nachdem, gegen welchen Gegner es geht und wie proaktiv du im Spiel sein musst."

Andrich (29), der bei Bundesliga-Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen wieder mehr Spielanteile hatte und starke Leistungen zeigte, gehörte bereits im vergangenen November zum DFB-Aufgebot bei den Länderspielen gegen die Türkei und Österreich und feierte beim 0:2 in Wien sein Debüt in der A-Nationalmannschaft.

UEFA EURO 2024

  • Datum: 14. Juni - 14. Juli 2024
  • Ort: Deutschland (zehn Austragungsorte)
  • Eröffnungsspiel: München Fußball Arena (14. Juni)
  • Finale: Olympiastadion Berlin (14. Juli)
  • Teilnehmer: 24 Länder, Deutschland in Gruppe A
  • Spielmodus: Rundenturnier (6 Gruppen à 4 Teams), K.-o.-System
  • Austragungsorte: München, Berlin, Dortmund, Stuttgart, Hamburg, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Leipzig, Köln, Frankfurt
  • Ticketverkauf: Ab 3. Oktober 2023

Stiller durchlief beim DFB die Auswahlmannschaften von der U17 bis zur U21. Nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart im vergangenen Sommer hat er sich zur absoluten Stammkraft im Team von Sebastian Hoeneß entwickelt, der bereits in der zweiten Mannschaft des FC Bayern sein Trainer war. Wie Pavlovic ist Stiller gebürtiger Münchner und kam 2020 unter Hansi Flick zu Kurzeinsätzen bei den Profis.

Pavlovic ist 19, Stiller ist auch erst 22, wenn sie ihre Leistungen in ihren Vereinen bestätigen, kann beiden die Zukunft im DFB-Team gehören.

Tuchel freut sich über Entwicklung

Auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel freut die rasche Entwicklung des Jung-Profis. "Er hatte vom ersten Training an ein Strahlen im Gesicht. Er kam immer mit einem Lächeln ins Training. Neben seinen sportlichen Fähigkeiten hat er immer gezeigt, was er für ein feiner Kerl ist, wie dankbar er ist für diese Chance. Du merkst ihm einfach die kindliche Freude an, auf dem Platz zu stehen", sagte Tuchel am Donnerstag: "Sein Selbstvertrauen kommt durch sein Spiel. Er hat immer so trainiert, wie er spielt."

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Thomas Tuchel lobt die Entwicklung von Aleksandar Pavlovic, der erst 19-jährige Bayern-Spieler konnte vor allem im CL-Rückspiel gegen Lazio Rom überzeugen.

Gegen Mainz plant Tuchel mit Konrad Laimer als Ersatz für Pavlovic im Mittelfeld. Joshua Kimmich soll weiter rechts spielen - schließlich muss Pavlovic nur eine Partie aussetzen.

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