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Sollte der FC Bayern Julian Nagelsmann zurückholen? Ein Pro & Contra

Soll Bayern Nagelsmann zurückholen? Ein Pro und Contra

Kehrt Julian Nagelsmann wieder auf die Trainerbank beim FC Bayern zurück?
Image: Kehrt Julian Nagelsmann wieder auf die Trainerbank beim FC Bayern zurück?  © Imago

Der FC Bayern liebäugelt mit einer Rückkehr von Julian Nagelsmann als Nachfolger von Trainer Thomas Tuchel. Doch sollten die Münchner dem aktuellen Bundestrainer ein zweites Mal das Zepter an der Seitenlinie in die Hand geben? Ein Pro und Contra.

Pro von Thorsten Mesch: Nagelsmann hat eine zweite Bayern-Chance verdient

Bei den Usern von Sky Sport ist der aktuelle Bundestrainer die Wunschlösung für die Nachfolge von Tuchel. Bei einer Umfrage stimmten 43 Prozent für eine Rückkehr von Nagelsmann. Nicht nur die Gunst der Fans spricht für den 36-Jährigen.

Nagelsmann hat sich nach seinem unfreiwilligen Bayern-Abschied im März 2023 weiterentwickelt. Das war schon bei seiner Vorstellung als Bundestrainer zu erkennen, und das hat auch sein bisheriges Auftreten und Handeln beim DFB gezeigt. Er brauchte etwas Eingewöhnungszeit, aber nun hat er dem DFB-Team neuen Schwung verliehen und bei der jüngsten Kadernominierung ohne Rücksicht auf Namen und Verdienste unangenehme Entscheidungen zum Wohl des Teams gefällt. Genau dies wird auch beim FC Bayern notwendig sein.

Die aktuelle Saison unter Tuchel hat einige Missstände aufgedeckt, die einen rigorosen Schnitt im Sommer notwendig machen. Nagelsmann wäre der richtige Trainer für diesen Umbruch.

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Hoeneß ist ein Befürworter von Nagelsmann

Max Eberl als Sportvorstand und Christoph Freund als Sportdirektor mit einem Händchen für Talente würden ihm die Unterstützung geben, die er seinerzeit unter den Chefs Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic nicht bekam.

Der als guter Kommunikator bekannte Eberl wird zudem dafür sorgen, dass Nagelsmann sich auf das Wesentliche konzentrieren kann und sich nicht wieder ständig zu außersportlichen Themen äußern muss.

Nicht zuletzt hat Nagelsmann in Uli Hoeneß einen namhaften Befürworter. Wenn er an die Geschichte mit dem aktuellen Bundestrainer denke, "der zu einem Zeitpunkt entlassen oder beurlaubt wurde, wo noch alle drei Titel möglich waren, das ist eigentlich nicht eine Sache, die zum FC Bayern passt", hatte der Bayern-Ehrenpräsident zuletzt in einem BR-Interview gesagt. Der Verein habe damals "zu wenig Geduld aufgebracht".

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Mit der zweiten Chance für Nagelsmann würde der deutsche Rekordmeister eigene Fehler eingestehen und damit Größe zeigen.

Wichtige Entscheidungsträger stehen hinter ihm, er trainiert bereits die Hälfte der Mannschaft beim DFB, er kostet keine Ablöse, das alles sind Gründe, die für eine Rückkehr sprechen. Nagelsmann identifiziert sich mit dem Verein und der Region und er wird allen zeigen wollen, dass seine Freistellung ein Fehler war. Mit ihm - und auch mit seinem DFB-Assistenztrainer Sandro Wagner - hätte der FC Bayern wieder das Mia san mia auf die Bank, das zuletzt so schmerzlich vermisst wurde.

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Wie sieht die Zukunft von Julian Nagelsmann aus. Der Vertrag des Bundestrainers läuft bis nach der Heim-EM, der DFB würde gerne verlängern. Aber auch der FC Bayern beschäftigt sich konkret mit einer Rückholaktion.

Contra von Peer Kuni: Nagelsmann hat beim FC Bayern schon mal nicht geklappt

Warum sollte die Kombination Bayern/Nagelsmann, die schon einmal nicht funktioniert hat, im zweiten Anlauf auf einmal klappen?

Als Nagelsmann 2021 von Leipzig nach München kam, war der FC Bayern die dominante Mannschaft in Deutschland. In seinem ersten Jahr an der Säbener Straße holte er zwar die zehnte Meisterschaft in Folge, doch bereits da bröckelte diese Dominanz. Nagelsmann konnte bei seinem ersten Bayern-Engagement nicht alles aus einer Weltklasse-Mannschaft herausholen.

77 Punkte waren die schlechteste Ausbeute einer Bayern-Meistersaison seit 2010. Mehr als die 37 Gegentore hatte der FCB in einer Meistersaison zuvor 1985 einstecken müssen. In der Champions League flog der deutsche Rekordmeister gegen den FC Villarreal raus, im DFB-Pokal setzte es ein 0:5-Debakel bei Borussia Mönchengladbach.

Im zweiten Nagelsmann-Jahr ging es für die Münchner dann weiter bergab. Nagelsmann verspielte einen Neun-Punkte-Vorsprung auf den BVB und verlor die Tabellenführung in der Bundesliga am 25. Spieltag. Sein Team spielte wochenlang keinen guten Fußball, hatte mit enormen Leistungsschwankungen zu kämpfen.

Dem Trainerwechsel zu Thomas Tuchel ist es zu verdanken, dass die Münchner den Rückstand auf Borussia Dortmund im Bundesliga-Endspurt noch aufholten und sich den Meistertitel sicherten.

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Nicht alle Bayern-Bosse wollen Nagelsmann

Die Maulwurf-Affäre rund um seine Trainingsinhalte, das Aus von Torwarttrainer und Neuer-Vertrautem Toni Tapalovic, die öffentlichen Schiri-Schelten sowie sein Anecken bei verdienten FCB-Spielern wie Thomas Müller oder Leon Goretzka - all diese Themen zudem haben kein gutes Licht auf Nagelsmann geworfen.

Sein Start als Bundestrainer verlief alles andere als perfekt - unter anderem verlor die DFB-Elf 0:2 in Österreich und blamierte sich auch beim 2:3 gegen die Türkei. Trotz der beiden jüngsten überzeugenden Erfolge gegen die Top-Mannschaften aus Frankreich und den Niederlanden bleibt dennoch die Ungewissheit, wie Deutschland bei der Heim-EM abschneidet. Und da die Bayern vor der EM eine Entscheidung bei der Trainerfrage haben wollen, steht hinter Nagelsmann ein Fragezeichen.

Nach Sky Informationen stehen nicht alle Bayern-Bosse hinter einer Rückholaktion. Hier muss sich die Chefetage erst einmal auf einen Coach einigen, ansonsten fehlt von Beginn an das Vertrauen. Keine gute Ausgangslage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Falls die Münchner darüber hinaus auch noch Sandro Wagner im Doppelpack mit Nagelsmann verpflichten wollen, müssten sie auch mit dem DFB-Assistenten einig werden. Wagner tendiert nach Sky Informationen allerdings zu einem DFB-Verbleib. Das macht es für die Bayern-Bosse nicht einfacher.

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