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EHC Red Bull München verliert in den Playoffs gegen Bremerhaven

Vor Augen der NHL-Scouts: München vor dem Playoff-Aus

Der EHC Red Bull München (blaue Trikots) steht vor dem Playoff-Aus.
Image: Der EHC Red Bull München (blaue Trikots) steht vor dem Playoff-Aus.  © Imago

Die Scouts der Toronto Maple Leafs und Calgary Flames staunten nicht schlecht: In der Nordkurve schreien, jubeln, trommeln und schimpfen über eintausend EHC-Anhänger. Große Fan-Liebe am Oberwiesenfeld - und ungleiche Atmosphäre wie in den Eishockey-Tempeln in Nordamerika. Weniger Show und Event, dafür mehr Emotionen und Leidenschaft. 

Vier deutsche Meisterschaften durfte der EHC Red Bull München im altehrwürdigen, wenn auch in die Jahre gekommenen Olympia-Eissportzentrum bejubeln. Eine mögliche fünfte entwickelte sich jetzt zur Herkules-Aufgabe: Der deutsche Meister von 2023 geht vor heimischem Publikum leer aus, unterliegt tapfer kämpfenden Fishtown Pinguins mit 2:3. Damit baute das Team aus Bremerhaven seine Führung in der Best-of-Seven-Serie nun auf 3:1 aus. Bedeutet: Sollte der EHC Spiel fünf auswärts verlieren, war es das letzte Spiel im Münchner Eisstadion.

"Der Start war nicht gut. Wir sind gut zurückgekommen, das war wichtig für unser Selbstvertrauen. Aber Bremerhaven war kompakt, hat gut verteidigt. Der Sieg war verdient", so EHC-Coach Toni Söderholm nach dem Spiel .

Der EHC Red Bull hat keine Verbindung zum Stadt-Krösus Bayern München, das Selbstverständnis ist dennoch ähnlich. Die Meisterschaft ist das Saisonziel, in der Eishockey-Champions-League möchte man gerne die Phalanx der skandinavischen und schweizerischen Mannschaften durchbrechen.

Im Achtelfinale der 'Königsklasse' schied man diese Saison denkbar knapp (5:6 nach Hin- und Rückspiel) gegen den späteren Sieger Servette Genf aus - in der Meisterschaft droht nun das Aus im Halbfinale.

Vertrauen in Söderholm

Coach Toni Söderholm stand während der Saison immer wieder in der Kritik. Platz fünf ist für den Titelverteidiger nach der Hauptrunde freilich zu wenig, die Fußstapfen des langjährigen Erfolgstrainers Don Jackson sind groß.

Umso bemerkenswerter, dass die sportliche Führung um Christian Winkler keinen Aktionismus betrieben und den Coach in der Öffentlichkeit stets verteidigt hat. Ob die Personalie Söderholm bei einem möglichen Halbfinal-Aus dennoch diskutiert wird? Aktuell nur Spekulation.

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Im September kommt Buffalo

Zur kommenden Saison zieht der EHC Red Bull in den neuerbauten SAP-Garden um, zum Eröffnungsspiel kommen die Buffalo Sabres um das Münchner Eigengewächs JJ Peterka. Mehr Spektakel, mehr Fans, mehr Einnahmen. Wenn man so möchte: Mehr NHL-Feeling in der bayerischen Landeshauptstadt.

Die neue High-Tech-Halle ist den Maßstäben eines europäischen Eishockey-Spitzenteams würdig. Die Scouts der Toronto Maple Leafs und Calgary Flames werden gerne nach München zurückkommen - und wahrscheinlich einmal mehr staunen.

Mehr zum Autor Ben Heckner

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