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Sky Exklusiv || 100m Europameisterin Gina Lückenkemper im großen Sky Sport Interview

Sky Exklusiv || Gina Lückenkemper: "Da habe ich jetzt sofort wieder Gänsehaut"

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Europameisterin Gina Lückenkemper spricht exklusiv mit Sky über ihre Verletzung, ihre Gold-Medaille, die Stimmung in München und ein möglicher Start bei der Staffel

Gina Lückenkemper hat bei den European Championships die Goldmedaille über 100 Meter geholt und das Münchner Olympiastadion in ein Tollhaus verwandelt. Sky Sport hat den deutschen Leichtathletik-Star nach ihrem EM-Triumph zum Interview getroffen.

Gina Lückenkemper ...

... wie es dem berühmtesten Oberschenkel Deutschlands geht: "(lacht) Soweit tatsächlich den Umständen entsprechend ganz gut. Also wir haben wirklich noch sehr viel Glück gehabt mit der Verletzung. Es ist am Ende jetzt nur eine Fleischwunde gewesen, das heißt, es wurde nichts an den unteren Strukturen verletzt. Die Muskulatur ist in Ordnung. Wir haben noch einen Muskeltest gemacht, bevor wir das Ganze im Krankenhaus dann am Ende genäht haben und das ist jetzt den Umständen entsprechend okay."

... ob diese Narbe Erinnerungen hervorrufen wird: "Ja, definitiv. Also so eine kleine Narbe werde ich glaube ich schon davontragen. Ich habe schon mit meiner Trainingskollegin, der Weitspringerin Jazmin Sawyers rumgewitzelt, wo wir gemeint haben, vielleicht lasse ich da, wenn das irgendwann verheilt ist, dann noch das Datum drüber tätowieren oder so (lacht). Aber da ich ein Problem mit Nadeln habe, wird es wahrscheinlich doch eher nichts. Aber die Narbe wird definitiv viele Erinnerungen mit sich tragen."

... ob sie den Erfolg schon realisieren konnte: "So richtig realisiert habe ich das Ganze tatsächlich immer noch nicht, was da jetzt passiert ist. Es war schon einfach ein unfassbar genialer Abend. Die Stimmung im Stadion war der absolute Wahnsinn. Da habe ich auch jetzt sofort noch mal wieder Gänsehaut, wenn ich da überhaupt daran zurückdenke. Also es war schon einfach echt brutal. Ich werde noch eine ganze Weile brauchen, bis ich das wirklich verarbeitet habe, was da passiert ist und was da eigentlich alles abgegangen ist im Stadion und auch danach. Aber es ist einfach nur der Wahnsinn und ich stehe jeden Morgen bei uns im Zimmer und schaue die Rebekka Haase (deutsche Leichtathletin, Anm. d. Red.) an und sag: 'Sag mal, ist es jetzt eigentlich wirklich passiert? Und sie: Ja, ist es.' Also, es ist schon einfach wahnsinnig cool."

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... ob sie nach Berlin 2018 dachte, dass das noch einmal zu toppen ist: "Also ich war schon so ein bisschen darauf vorbereitet, dass diese Europameisterschaft in München nochmal emotionaler werden könnte. Dass das Ganze jetzt so abgeht, gerade nach diesen schwierigeren letzten Jahren. Ich hätte nicht damit gerechnet. Ich war darauf vorbereitet, dass es noch mal sehr, sehr emotional werden wird. Aber dass das Ganze jetzt in diese Richtung geht und sich so entwickelt hat, ist natürlich für mich einfach nur noch umso schöner, weil ich einfach ein Mensch bin, der von Emotionen lebt und der daraus ganz viel für sich herausziehen kann. Und ich glaube, das tut mir unfassbar gut."

... ob auch Genugtuung mit dabei war: "Ach, Genugtuung ist eigentlich immer dabei, wenn es irgendwie gut läuft. Ich meine, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, nein, keinesfalls. Aber ich muss ganz klar sagen: Für mich stand jetzt primär einfach in dieser Saison im Vordergrund und im Fokus, dass ich wieder gesund bin, dass ich einfach Spaß an dem habe, was ich da tue und das ist einfach schnell rennen. Und ich habe im Vorfeld von dieser EM die ganze Zeit gesagt: Ja, ich möchte bei dieser EM schnell rennen und damit schauen wir mal, wie weit wir kommen. Und am Ende kann ich jetzt hier stehen, habe gesagt: Ja, ich bin schnell gerannt, ich habe mich beeilt und jetzt bin ich Europameisterin."

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... wie es ist, wenn für einen die Nationalhymne gespielt wird: "Also das ist für uns in der Leichtathletik noch mal ein Stück weit mit mehr Emotionen verbunden als in manch anderen Sportarten. Beispielsweise im Fußball wird ja vor den Länderspielen immer die Nationalhymne gespielt. Und bei uns ist es halt in der Leichtathletik so, dass wir die Nationalhymne wirklich nur dann hören, wenn wir herausragende Erfolge erreicht haben. Und das heißt wirklich nur dann, wenn wir tatsächlich bei einer Meisterschaft gewonnen haben. Ansonsten kriegen wir die Nationalhymne eigentlich in unserem Sport nicht zu hören. Und von daher war das gestern auch für mich ein super emotionaler Moment, bei dieser Siegerehrung dann auch die Nationalhymne zu hören und mitzusingen. Also ich habe es zumindest versucht, aber es ist mir echt schwer gefallen. Einfach, weil ich so von meinen Emotionen überwältigt war in dem Moment. Aber es war einfach nur wunderschön."

... welchen Anteil auch Trainer Lance Brauman an Ihrem Erfolg hat: "Ohne Lance wäre das Ganze hier jetzt überhaupt nicht möglich gewesen. Und ich bin ihm unfassbar dankbar. Er ist wirklich ein wahnsinnig guter Coach, das muss man wirklich sagen. Er hat ein unfassbares Feingefühl dafür, wie er mit seinen Athleten umgeht, wie er mit ihnen spricht. Er hat mir nach dem Halbfinale auch noch einmal so einen kleinen Pep-Talk gegeben und hat mich noch mal richtig auf die Füße gestellt und hat mir einmal kurz noch mal die Technik nach dem Halbfinale einmal umgekrempelt, damit ich auch sauber und ordentlich laufe. Dann tut es auch nicht mehr weh, wenn man das Ganze dann einmal richtig macht. Und er ist aber auch ein Mensch, der einfach emotional bei der Sache mit dabei ist. Und er sagt ganz klar: Bist du in meinem Team, bist du in meinem Team. Und wenn man in seinem Team ist, dann kämpft er für einen wie ein Löwe und versucht alles möglich zu machen. Und er fiebert so unfassbar mit seinen Athleten mit. Und ich glaube, das hat man auch bei ihm gesehen."

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... dass zwei ihrer Trainingspartner aus ihrer Trainingsgruppe bei Ihrem Rennen mit dabei waren und sie unterstützt haben: "Ja, also ich habe mich wahnsinnig gefreut, dass Noah Lyles und Shaunea Miller-Uibo hier beide auch mit im Stadion waren. Bei Shaunea schon primär, das muss man fairerweise sagen, weil ihr Mann auch im Zehnkampf mit an den Start gegangen ist. Aber allein die Tatsache, dass die beiden auch die Möglichkeit wahrnehmen, wenn sie schon in Europa sind, bei so einer Europameisterschaft vorbeizuschauen, spricht glaube ich auch unfassbar für die Leichtathletik in Europa und war für alle Athleten, die jetzt hier mit dabei waren, auch ein bisschen Anerkennung. Einfach, dass die beiden sich hier jetzt tatsächlich auch gezeigt haben, mit dabei waren, angefeuert und unterstützt haben. Aber meine Trainingsgruppe in Florida ist einfach unfassbar genial und ich sage das, seitdem ich da bin. Ich fühle mich total wohl in dieser Gruppe. Es sind einfach unfassbar tolle Menschen. Es sind sehr inspirierende Menschen, mit denen ich da zusammenarbeiten darf und zusammen trainieren darf. Die mich jeden Tag aufs Neue auch einfach noch mal mit motivieren im Training. Und von daher war es jetzt auch für mich ganz cool, dass die beiden jetzt mit dabei waren und ich habe mich sehr gefreut, dass die beiden mich so unterstützt haben hier vor Ort und mich so angefeuert haben. Das hat schon sehr gut getan."

... ob sie bei der Petition unterschreiben würde, dass zumindest immer, wenn Gina Lückenkemper läuft, die Stadien in Olympiastadion (in London, Berlin und München) umbenannt werden: "Meine Unterschrift habt ihr."

... ob wir sie am Sonntag bei der Staffel noch einmal auf der Bahn sehen: "Das wird sich wahrscheinlich erst am Samstag entscheiden können. Also wir müssen wirklich gucken, inwiefern das mit dem Bein und mit den Nähten funktioniert. Aber wir sind da echt guter Dinge. Ich meine, wir haben ein wirklich hervorragendes medizinisches Team hier mit vor Ort vom Deutschen Leichtathletikverband, die wirklich einen unfassbar guten Job machen in meiner Betreuung. Und jetzt auch mit diesem kleinen, nennen wir es Reha-Programm, was wir jetzt aktuell vor Ort machen, um mich bestmöglich auf die Bahn stellen zu können. Und wir geben alles dafür, dass es irgendwie machbar ist. Ich habe ein ganz großes Vertrauen in die Mädels, dass sie das am Freitag auch ohne mich rocken werden. Ich glaube die können das. Wir haben hier eine tolle Truppe mit dabei und das kriegen sie definitiv hin. Das traue ich ihnen auf jeden Fall zu. Und dann schauen wir mal, dass wir es hoffentlich hinkriegen, dass ich am Sonntag mit auf der Bahn stehen kann."

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