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Dennis Diekmeier beendet Karriere und erklärt seinen Abschied bei Sky

"Danke, der Dennis": Diekmeier schreibt Brief zum Karriere-Ende

Dennis Diekmeier beendet seine Profi-Karriere.
Image: Dennis Diekmeier beendet seine Profi-Karriere.  © Imago

Dennis Diekmeier beendet seine Karriere. Bei Sky schreibt der Ex-Bundesliga-Spieler exklusiv einen Brief zu seinem Abschied aus dem Profi-Fußball.

Wenn man für sich beschlossen hat, seinen Abschied aus dem Profi-Fußball zu verkünden, gehen einem viele Dinge durch den Kopf. "Wie wollen wir es verkünden?", fragt man sich. Und seine Frau. Und seine Kinder. Und den Berater. Und dann wieder sich.

Ich habe so viele Interviews gegeben in den vergangenen 15 Jahren. Ich weiß gar nicht, wie viele hunderte Male ich in den Pressekonferenzen, den Mixed Zones oder am Platz gesprochen habe. Da musste ich über Trainer oder Mitspieler reden. Über gewonnene Zweikämpfe und auch über verlorene. Ich habe auch schon oft über mich gesprochen. Ich glaube, dass ich das meist ganz souverän gemeistert habe.

Aber dieses Mal fällt es mir doch deutlich schwerer, die richtigen Worte zu finden.

Dennis Diekmeier beendet seine Profi-Karriere.
Image: Dennis Diekmeier lief die vergangenen Jahre für Sandhausen auf.  © Imago

Deshalb habe ich mich irgendwann vor meinen Computer gesetzt und gegoogelt, was so über mich geschrieben worden ist, in der Hoffnung, auf eine Inspiration zu stoßen.

Dabei habe ich tatsächlich einen Text in der Süddeutschen Zeitung gefunden, die ich ehrlicher Weise eher selten gelesen habe. Es war ein Text vom 28. Mai 2020. Peter Burghardt hieß der Redakteur, den ich nicht mal kenne.

Zahlreiche Journalisten sind zu der Zeit irgendwie ausgeflippt, weil ich endlich, endlich, endlich ein Tor erzielt hatte.

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Und so schrieb auch der Mann von der Süddeutschen Zeitung: "Eine optische Täuschung? Fiebertraum im Geisterspiel? Nee, ganz echt. 0:1. (…) Der erste Profitreffer von Dennis Diekmeier, 30 Jahre alt, derzeit Abwehrspieler und Kapitän des Zweitligisten SV Sandhausen. In 262 Diekmeier-Ligaspielen war nichts passiert, aber im 263. Diekmeier-Ligaspiel, im 294. Profispiel insgesamt."

Die Überschrift des Textes lautete: "Ende Legende".

Keine Sorge, ich würde mich selbst natürlich nie als Legende bezeichnen. Aber, so sagte ich zu meiner Frau, als ich ihr meine Google-Recherche zeigte, eigentlich wäre das eine schöne Zeile zum Karriere-Ende gewesen. Schade, dass sie drei Jahre und 365 Tage zu früh gedruckt worden ist.

Am 18. Mai 2024 ist für mich Schluss. Ende Diekmeier. Nach 15 Jahren, in denen ich für vier Vereine spielen durfte.

Vieles im Fußball "wird mir wahnsinnig fehlen"

Ich weiß nicht, ob Peter Burghardt dann noch mal zur Tastatur greifen wird - und ob er noch einmal "Ende Legende" schreiben würde.

Ich glaube nicht, dass 203 Bundesligaspiele und 135 Einsätze in der zweiten Liga dafür reichen. Meine Titel-Ausbeute ist auch eher überschaubar mit dem Gewinn der U19-Europameisterschaft. Aber das ist letztlich auch völlig egal.

Jürgen Klopp hat mal etwas sehr cooles gesagt: "Es ist nicht wichtig, was die Leute über dich denken, wenn du kommst. Es ist wichtig, was die Leute von dir denken, wenn du gehst."

Ich würde mir wünschen, dass möglich viele sagen: "Der war cool. Der hat uns mit seiner Art und Weise ein bisschen Spaß gemacht."

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Tja, was soll ich sonst sagen? So einen langen Text habe ich schon Ewigkeiten nicht mehr geschrieben. Es wird mir schwerfallen, wenn es bald vorbei ist. Wenn mein Leben etwas leiser wird (trotz meiner vier großartigen Kinder), weil der Jubel der Fans, ihr Klatschen, ihr Gesang und all das erst mal aus meinem Leben verschwinden wird.

Das alles, das Training, die Mitspieler, das Grätschen, Laufen, Rennen, Kämpfen, miteinander gewinnen und verlieren, dieses Team-Gefühl, wird mir wahnsinnig fehlen, da bin ich mir heute schon sicher.

Ihr wisst, dass ich eine große Affinität zum Buchstaben D habe. Dana und ich haben all unseren Kindern Namen gegeben, die mit diesem Buchstaben beginnen. Deshalb gibt es auch nur eine Variante, wie dieser Text enden kann: Danke, der Dennis.

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