Gesucht, gefunden: Mit Alvaro Odriozola hat der FC Bayern sich nach langem Bemühen auf dem Transfermarkt einen Rechtsverteidiger geangelt. Sky Sport zeigt, wie die Münchner mit dem Neuzugang spielen könnten.
Es war die als am wichtigsten deklarierte Personalie für das aktuelle Transferfenster. Der FCB wollte unbedingt einen Verteidiger für die rechte Seite, um Joshua Kimmich endgültig ins Mittelfeld ziehen zu können.
Kimmich im Mittelfeld, Pavard im Abwehrzentrum
Der deutsche Nationalspieler zeigte sich im Zentrum in den vergangenen 18 Monaten wesentlich spielfreudiger. Vor der Abwehrreihe kann der 24-Jährige seine Übersicht und Passqualitäten voll ausspielen. Odriozola, der leihweise von Real Madrid kommen wird, ist für die Rückrunde als Rechtsverteidiger eingeplant. Durch die Verpflichtung des Spaniers haben die Münchner in der dezimierten Abwehr wieder mehr Möglichkeiten.
Neben dem Vorteil, dass Kimmich uneingeschränkt auf seiner Lieblingsposition zum Einsatz kommen kann, dürfte auch Benjamin Pavard wieder seinen gelernten Job als Innenverteidiger übernehmen. Odriozolas Geschwindigkeit und Agilität entsprechen eher dem Typ, den die Münchner sich auf der Position des Rechtsverteidigers wünschen. Die folgenden Optionen gehen davon aus, dass Neuzugang Odriozola auf rechts gesetzt ist.
Option 1: Das Weltmeister-Zentrum
Lucas Hernandez ist seit Montag wieder voll im Mannschaftstraining. Der Franzose steht vor einem Comeback, auch wenn das Bundesligaduell mit Schalke 04 am Samstag (ab 17:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD und mit dem Sky Ticket im Stream) noch zu früh kommen dürfte. Doch der 23-Jährige löst mit seiner Rückkehr einige Probleme beim FC Bayern.
Trainer Hansi Flick dürfte den Weltmeister von 2018 wegen des Überangebots aus David Alaba und Alphonso Davies auf der linken Seite als Innenverteidiger installieren. Neben ihm könnte mit Pavard ein weiterer Weltmeister im Zentrum verteidigen. Mit Odriozola als Rechtsverteidiger kann Kimmich als Sechser auflaufen.
Option 2: Vertrauen für Alphonso Davies
Der junge Kanadier Davies hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als eine der größten Überraschungen der Hinrunde entpuppt. Defizite in der Defensive, die der flinke Youngster bis zum Duell mit Borussia Dortmund (4:0 - Sky Sport Note: 1) noch hatte, sind kein Thema mehr. Aus diesem Grund wäre es kaum überraschend, wenn der Coach weiter auf den 19-Jährigen setzt.
Das wirft die Frage auf, wie mit der zweiten Innenverteidiger-Position umgegangen wird. Die kurzfristige Lösung bis zum vollständigen Hernandez-Comeback: Alaba bleibt im Zentrum. Neben dem Österreicher dann Pavard - auf der rechten Seite der Neuzugang von Real Madrid.
Option 3: Die deutsche Innenverteidigung
Eine hypothetische Aufstellung, die auf längere Sicht interessanter werden dürfte. Niklas Süle laboriert derzeit noch an seinem Kreuzbandriss und dürfte bis zum Saison-Endspurt ausfallen. Ist der Abwehrchef der deutschen Nationalmannschaft wieder fit, ist er auch gesetzt.
Der FC Bayern ist derzeit nicht gewillt, Jerome Boateng ziehen zu lassen. Bei wachsendem Vertrauen könnte neben Süle auch der zwischenzeitlich schon ausgemusterte Profi wieder ins Team rutschen. Dann wäre Alaba links gesetzt. Davies, Pavard und Hernandez hätten das Nachsehen.
Wird Boateng nach dem Odriozola-Transfer verkauft?
In einer anderen Überlegung könnte die Verpflichtung von Odriozola zusätzliche Bewegung in die Transferaktivitäten der Münchner bringen. Dadurch, dass Pavard nun als Innenverteidiger zur Verfügung steht und Hernandez auf bestem Wege ist, wird ein Spieler zur Nummer vier in der Innenverteidigung.
"Bei Boateng muss man dranbleiben. Die Verpflichtung von Odriozola könnte auch bedeuten, dass er nochmal die ein oder andere Tür geöffnet bekommt, was einen Abgang angeht", meint Sky Transfer-Experte Max Bielefeld. Egal, in welcher Formation die Bayern letztlich auflaufen, steht eines fest: Die Möglichkeiten haben sich durch die Verpflichtung Odriozolas vervielfältigt.