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FC Everton: Dele Alli spricht über Sucht, Missbrauch und schwere Kindheit

Sexueller Missbrauch & Tabletten-Sucht: Alli gibt tiefe Einblicke

Dele Alli hat enthüllt, dass er im Alter von sechs Jahren sexuell missbraucht wurde. In einem bemerkenswerten Gespräch mit Sky Experte Gary Neville erklärte der 27-Jährige außerdem, warum er Anfang des Jahres sechs Wochen lang eine Reha-Klinik besuchte.

Der ehemalige englische Nationalspieler Dele Alli vom FC Everton hat in einem hochemotionalen Interview von sexuellem Missbrauch berichtet, der ihm als Kind widerfahren ist. In dem Youtube-Podcast The Overlap sprach der 27-Jährige mit Ex-Nationalspieler Gary Neville unter Tränen und mit zittriger Stimme über seine schwierige Kindheit.

Alli sagte, er sei im Alter von sechs Jahren missbraucht worden. Mit sieben habe er zu rauchen begonnen und mit acht Jahren angefangen, mit Drogen zu handeln. "Eine ältere Person sagte mir, dass man kein Kind auf einem Fahrrad anhalten würde", sagte Alli. "Also fuhr ich mit meinem Fußball herum und hatte die Drogen dabei."

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Mit elf Jahren von einer Brücke gehängt worden

Weiter: "Mit elf wurde ich von einem Typen aus der Nachbarschaft von einer Brücke gehängt. Mit zwölf wurde ich adoptiert. Und von da an wurde ich von einer wunderbaren Familie adoptiert, ich hätte mir keine besseren Menschen wünschen können, die das für mich getan haben... Wenn Gott Menschen erschaffen hat, dann waren sie es. Sie sind unglaublich und haben mir sehr geholfen."

Der 27-Jährige, der vergangene Saison leihweise bei Besiktas in der Türkei spielte, verrät in dem erstaunlich ehrlichem Interview zudem, dass er süchtig nach Schlaftabletten war und im Sommer sechs Wochen in den USA in einer Reha-Klinik verbrachte. "Ich wurde süchtig nach Schlaftabletten und das ist wahrscheinlich nicht nur ein Problem, das ich habe. Ich glaube, das ist etwas, das im Fußball weiter verbreitet ist, als den Leuten bewusst ist."

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Psychisch in schlechter Verfassung

Und weiter: "Jetzt ist wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt, es den Leuten zu sagen. Es ist schwer, darüber zu sprechen, da es noch nicht lange her ist und ich es lange verheimlicht habe und ich Angst habe, darüber zu sprechen. Als ich aus der Türkei zurückkam, erfuhr ich, dass ich operiert werden musste."

Alli erklärt, dass er psychisch in schlechter Verfassung gewesen sei und beschloss, sich in eine moderne Reha-Einrichtung zu begeben, die sich mit Sucht, psychischer Gesundheit und Trauma befasst. "Ich hatte das Gefühl, dass es für mich an der Zeit war. Man kann dir nicht sagen, dass du dorthin gehen sollst, du musst die Entscheidung selbst treffen. Ich befand mich in einem schlechten Kreislauf. Ich habe mich auf Dinge verlassen, die mir geschadet haben", so das einstige Mega-Talent.

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Everton unterstützt Alli

Und weiter: "Ich bin jeden Tag aufgewacht, habe den Kampf gewonnen und bin jeden Tag lächelnd ins Training gegangen - ich wollte zeigen, dass ich glücklich bin. Innerlich war ich dabei, den Kampf zu verlieren, und es war Zeit für eine Veränderung. Als man mir sagte, dass ich operiert werden müsse, konnte ich die Gefühle spüren, die ich hatte, als der Zyklus begann."

Everton habe ihn während der gesamten Zeit unterstützt. Es ist etwas, wofür er den Toffees laut eigener Aussage "ewig dankbar sein" werde. "Sie waren so ehrlich und verständnisvoll, dass ich mir in einer Zeit, in der ich die größte Entscheidung meines Lebens treffen musste - etwas zu tun, wovor ich Angst hatte -, nicht mehr wünschen konnte. Ich bin froh, dass ich es getan habe."

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