Jackson Irvine führt mit dem FC. St. Pauli die Tabelle der 2. Bundesliga souverän an Im exklusiven Interview mit Sky spricht der Kapitän unter anderem über sein besonderes Verhältnis zum Kiezklub, die aktuellen Leistungen und die mentale Stärke der Mannschaft.

Jackson Irvine…

…über die heutigen Auseinandersetzungen im Training:

"Ich finde das großartig. Das zeigt genau das Verhältnis, das wir untereinander pflegen. Wir können sehr hart miteinander umgehen, aber wenn wir zurück in der Kabine sind, ist alles wieder in Ordnung. Das ist die Intensität und das das Feuer, das wir jeden Tag entfachen wollen - vor allem natürlich auch in den Spielen. Manchmal muss man natürlich aufpassen, dass es nicht überkocht. Es sind einige Spieler auf dem Trainingsplatz, die eine Zeitlang nicht dabei waren - die wollen natürlich alles zeigen, was sie haben. Ich liebe die Intensität und finde, dass die Gruppe davon profitiert."

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…über sein Comeback als Kopfball-Torschütze nach längerer Pause:

"Wenn es regnet, gießt es. Es ist natürlich sehr schön, wieder zu treffen - vor allen nach Standardsituationen. Das ist etwas, woran wir sehr intensiv arbeiten. In Karlsruhe hatten wir drei oder vier gute Möglichkeiten. Hoffentlich kommt da noch mehr in den nächsten Spielen."

…über die St.-Pauli-Standards als Waffe:

"Wir haben einen tollen Trainerstab, der uns auf jedes Spiel exzellent vorbereitet und uns die Räume und das Einlaufverhalten bei den Standards zeigt. Diese Momente können Spiele entscheiden. Das ist natürlich auch ein wichtiger Teil meines Spieles - und wenn Cello (Marcel Hartel, Anm. d. Red.) so präzise serviert, hat man große Chancen zu treffen. Er spielt diese Bälle nicht aus Versehen so und das macht meinen Job deutlich einfacher."

…über den Umgang mit Niederlagen:

"Direkt nach dem Spiel ist die Enttäuschung natürlich groß. Aber eigentlich gehen die Köpfe dann sehr schnell wieder hoch. Es war ganz sicher kein schlechter Auftritt in Karlsruhe. Ein paar Dinge sind gegen uns gelaufen, wir haben ein paar Chancen nicht genutzt, die Rote Karte kam dazu. Es war aber alles andere als ein Desaster und mein Eindruck ist, dass alle mit einem positiven Gefühl auf die Leistung schauen."

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…über die Reaktion auf die bisherigen zwei Niederlagen dieser Saison:

"Das ändert eigentlich nichts an unserer Mentalität. Wenn überhaupt kann man sagen, dass wir alle in die richtige Richtung marschieren. Wir wissen, dass das kein geschmeidiger Selbstgänger ist, sondern auch mal steinige Abschnitte bewältigt werden müssen. So wie in der Hinserie, als wir zu viele Unentschieden-Spiele dabei hatten. Das hat nie jemanden grundsätzlich beeinflusst oder uns zurückgeworfen. Niemand verweilt im Frust."

…über die Mentalität im Angesicht des Aufstiegs:

"Wir haben einen sehr guten Kern an Spielern mit einem guten Sinn für die Gruppe. Die Basis unseres Teams ist immer der Prozess. Wir setzen sehr hohe Standards und Ziele, die wir alle erreichen wollen. Wenn man den Schwerpunkt auf die Details setzt und darauf das große Ganze aufbaut, kriecht der Druck niemals unangenehm in die Gedanken der Spieler. Auch in den schwierigsten Momenten sind wir in der Lage zurückzukommen."

…über Hürzelers Gelb-Problem:

"Das ist eigentlich kein Thema. Ich kann selbst sehr emotional werden auf dem Spielfeld. Es ist einfach Teil des Spiels. Wenn du so emotional in deiner Aufgabe drinsteckst, kann das natürlich ein bestimmtes Ausmaß erreichen. Uns zeigt das, wie sehr er sich kümmert und wie intensiv er unseren Erfolg will. Natürlich hoffen wir, dass er die achte Gelbe nicht bekommt und wir ihn bis zum Saisonende bei uns auf der Bank haben. Wir verschwenden aber kaum Energie an diesen Gedanken."

…über Gefahren gegen Elversberg:

"Spiele wie gegen Elversberg können die gefährlichsten sein. Am Ende der Saison, wenn es darum geht etwas zu erreichen oder etwas zu verhindern, kämpfen die Teams mit zunehmender Hingabe. Wir müssen mental und körperliche alle Kapazitäten abrufen, die wir haben, um das Spiel in unsere Richtung zu treiben. Elversberg hat gezeigt, dass sie an guten Tagen gegen Top-Teams gewinnen können. Das ist uns sehr bewusst!"

…über Angebote, die er nicht ablehnen könnte:

"Man kann aber immer ablehnen. Spekulationen werden immer Teil des Fußballs sein. Ich bin schon so lange Zeit dabei, dass mir das natürlich klar ist. Wichtig ist, diese Dinge so zu behandeln, dass sie dich nicht daran hindern, den vollen Fokus auf die aktuelle Aufgabe zu richten. Der wichtigste Aspekt ist, wie verwurzelt du im Team bist. Jeder Spieler - egal in welcher Situation - ist vollkommen fokussiert auf diese Kabine und diese Mannschaft."

…über die nächste Saison:

"Niemand kann so etwas jemals über irgendwas sagen. Aber es ist ja offensichtlich, dass ich eine spezielle Verbindung zum Verein spüre. In den kommenden sechs Wochen sollte aber niemand von uns darüber nachdenken, was sein wird, sondern alles dafür tun, Schritt für Schritt für unser Ziel zu kämpfen und keine Energie an Dinge in der Zukunft zu verschwenden, die wir ohnehin nicht kontrollieren können."

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