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Lothar Matthäus Kolumne über BVB, Lars Ricken, Sebastian Kehl und Sven Mislintat

BVB-Beben: Stallgeruch schadet nicht, aber Konstrukt birgt auch Gefahren

''So sehe ich das'' - die Sky Kolumne von Lothar Matthäus.
Image: ''So sehe ich das'' - die Sky Kolumne von Lothar Matthäus.  © Sky

Lothar Matthäus schätzt in seiner Kolumne die Entscheidung von Borussia Dortmund ein, Lars Ricken zum Geschäftsführer Sport zu befördern. Der Sky Experte erklärt, worauf es in der Zusammenarbeit der sportlichen Führung ankommt.

Die Entscheidung für Lars Ricken kam einerseits etwas überraschend, denn viele hatten ihn für den Posten des Geschäftsführers Sport nicht auf dem Zettel.

Andererseits ist die Entscheidung keine Überraschung, denn Lars Ricken ist seit 30 Jahren im Verein, er ist ein Kind des BVB und hat alles mitgemacht.

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Lars Ricken wird ab dem 1. Mai der neue Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund. Was das für die Struktur beim BVB bedeutet und was das für Sebastian Kehl bedeutet, erklärt Sky Reporter Patrick Berger.

Ricken genießt bei Borussia Dortmund große Popularität, er ist eine Persönlichkeit, ein Dortmunder Junge, und er hat BVB-Geschichte geschrieben. Man schenkt ihm Vertrauen und ich glaube, er hat sich durch seine Arbeit in den vergangenen Jahren diesen Posten verdient. Er hat als Koordinator zwischen dem Nachwuchsbereich und den Profis seriös gearbeitet, so kenne ich ihn, und ich gehe davon aus, dass auch Matthias Sammer eine hohe Meinung von Ricken hat.

Entscheidung pro Ricken passt zu Dortmund

Die Entscheidung für Ricken passt zu dem, was Borussia Dortmund bereits in der Vergangenheit gemacht hat: Michael Zorc hatte Stallgeruch, Sebastian Kehl war Kapitän, Edin Terzic stand als Fan auf der Südtribüne und mit Nuri Sahin und Sven Bender sind zuletzt zwei ehemalige BVB-Spieler dazugekommen.

Lars Ricken im Steckbrief

  • Erfolge als Spieler: 3x Deutscher Meister (1995, 1996 und 2002), CL-Sieger und Weltpokalsieger 1997, Vize-Weltmeister 2002, zwischen 1993 und 2007 nur für den BVB gespielt – Klubikone!
  • Als BVB-Funktionär arbeitete Ricken von 2008 bis 2021 als Nachwuchskoordinator, von 1. Januar 2021 bis 1. Mai 2024 als Direktor NLZ, ab 1. Mai 2024 Sport-Geschäftsführer.
  • Erfolge mit den Junioren: Die BVB-Junioren holten während Rickens Amtszeit: 2x A-Jugend Meister (15/16 und 16/17) und 3x Westdeutscher Meister, 3x B-Jugend Meister (13/14, 14/15 und 17/18) und 4x Westdeutscher Meister
  • Folgende Talente wurden u.a. unter Rickens Ägide Profis: Pulisic, Sancho, Bynoe-Gittens, Reyna (alle aus dem Ausland erspäht und beim BVB zu Profis geworden), Moukoko, Wätjen, Götze (Frankfurt), Rothe (Leihe Kiel), Führich (Stuttgart), Beste (Heidenheim), Osterhage (Bochum), Pherai (HSV), Raschl (Lautern)
  • Folgende Trainer kamen u.a. unter Ricken raus: Enrico Maaßen, Daniel Farke, David Wagner, Hannes Wolf, Edin Terzic, Mike Tullberg

Sie alle kennen den Verein, sie haben Geschichte geschrieben mit Siegen und großen Festen im Dortmunder Stadion. Deswegen geht Dortmund diesen Weg, und diesen Weg zeigen sie klarer denn je.

Sven Mislintat hat während seines ersten Engagements als "Diamantenauge" sehr gute Spieler nach Dortmund geholt. Er hat dazu beigetragen, sportlichen Erfolg zu haben und wirtschaftliche Gewinne zu erzielen.

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Das Konstrukt des BVB birgt auch Gefahren

In Dortmund ist viel BVB-Vergangenheit und viel Kompetenz versammelt. Stallgeruch schadet nicht, das Dortmunder Konstrukt birgt aber auch Gefahren.

Mislintat und Kehl sind starke Charaktere. Man muss nicht immer einer Meinung sein, aber man muss die Dinge gemeinsam anfassen und vernünftig miteinander umgehen. Wichtig ist, dass nicht jeder in seine eigene Richtung geht, sondern alle gemeinsamen denselben Weg einschlagen.

Umso größer ein Verein ist, desto mehr wichtige Leute gibt es, die gerne mitreden wollen. Das ist beim FC Bayern so und das wird auch in Zukunft in Dortmund so sein.

Bayers Modell anders als beim FCB und BVB

Das Modell von Bayer Leverkusen oder Union Berlin, bei dem nur drei Leute entscheiden, wird man in München und auch in Dortmund nicht mehr finden.

Aki Watzke wird künftig Uli Hoeneß spielen und im Hintergrund nach wie vor die Fäden ziehen. Sammer ist ein Watzke-Mann, Terzic auch, Kehl vielleicht weniger. Bei den großen Vereinen wird es diese Geschichten immer geben.

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