1. FC Nürnberg - SV Sandhausen. 2. Bundesliga.
Durch den Dreier verschafft sich der Club etwas Luft, Sandhausen bleibt Tabellenletzter. Sollte Arminia Bielefeld gegen Heidenheim eine Überraschung gelingen, würde der Rückstand auf den Relegationsplatz auf vier Zähler anwachsen. Der FCN gastiert nächste Woche beim Hamburger SV, der SVS empfängt Holstein Kiel.
In einer ereignisarmen Partie gewinnt der FCN glücklich durch einen Foulelfmeter kurz vor Schluss. Im Grunde wäre heute ein Remis leistungsgerecht gewesen, dann aber agierte Zhirov gegen Duah dermaßen ungeschickt, dass Braun nichts anderes übrig blieb, als kurz vor Schluss auf den Punkt zu zeigen. Sandhausen war vor allem im ersten Durchgang stärker, bevor beide Mannschaften in Halbzeit zwei nachließen und die Qualität der Partie deutlich abnahm.
Die Fans feiern schon den Duah-Doppelpack nach Geis-Flanke von links, dann ist aber die Fahne oben - der Treffer zählt nicht.
Jetzt wird es für die Gäste natürlich schwer - auch das Wetter ist nicht ideal, über dem Max-Morlock-Stadion herrscht ein Schneesturm.
Tooor! NÜRNBERG - Sandhausen 1:0. Duah verlädt Drewes, der von sich aus gesehen nach rechts springt, und verwandelt einfach sicher in die Mitte.
Elfmeter für Nürnberg! Duah setzt sich rechts im Sechzehner stark durch und wird von Zhirov ungeschickt zu Fall gebracht. Keine Frage, das ist ein Strafstoß.
Christian Kinsombi nimmt den Ball links am Sechzehner mit dem Rücken zum Tor gut an, dreht sich schnell und visiert mit seinem Schuss dann das linke Kreuzeck an - der Ball rauscht aber knapp am Kasten vorbei. Guter Versuch des Angreifers.
Die Schlussviertelstunde ist angebrochen - zumindest spannend ist es, viel mehr hat die Partie aber aktuell nicht zu bieten. Vor allem der Club agiert in seiner Spielweise viel zu unpräzise.
Nach einem langen Ball von Club-Keeper Vindahl Jensen setzt sich Dual links im Sechzehner stark durch und bringt die Kugel aus spitzem Winkel auf den Kasten, Drewes ist aber zur Stelle und hat den Ball im Nachfassen.
20 Minuten sind regulär noch zu gehen und aktuell deutet alles auf ein 0:0 hin - Torraumszenen sind mittlerweile Mangelware, stattdessen dominieren Fouls und Wechsel die Partie.
Eine Stunde ist gespielt und beim FCN bahnt sich ein Doppelwechsel an. Duman und Shuranov stehen an der Seitenlinie bereit.
Diekmeier kommt nach einer Okoroji-Flanke zum Kopfball, schiebt das Leder aber knapp rechts am Kasten vorbei.
Das Spiel hat etwas an Qualität verloren. Das mag damit zusammenhängen, das ein Tor in den nächsten Minuten die dann zurückliegende Mannschaft natürlich schwer treffen würde.
Das Kellerduell zwischen Nürnberg und Sandhausen wusste angesichts der Vorzeichen fast schon zu überraschen - beide Mannschaften agierten nach zuletzt hohen Niederlagen kompakt und ballsicher mit leichten Vorteilen für den SVS, vor allem in den ersten 30 Minuten. Hecking wird sich gegen die aggressiven Gäste etwas einfallen lassen müssen - es bleibt spannend.
Es werden drei Minuten nachgespielt, bedingt durch die Unterbrechung aufgrund der Verletzung von Schleimer.
Der Club hält das Leder nun besser in den eigenen Reihen und ist wohl erstmal darauf bedacht, das 0:0 in die Pause zu bringen.
Gyamerah mal mit einem Versuch aus der Distanz, der Ball geht aber weit am Kasten von Drewes vorbei.
Hecking gestikuliert und diskutiert an der Seitenlinie, er muss angesichts der guten Leistung der Gäste taktisch eventuell etwas ändern.
Auf der anderen Seite blockiert Esswein die schnelle Ausführung eines Freistoßes und wird ebenfalls verwarnt.
Castrop stellt sich bei einem Konter Esswein in den Weg und sieht dafür ebenfalls den gelben Karton. Eine unnötige Aktion, denn sein Mitspieler Schindler wäre ohnehin eher am Ball gewesen.
Die erste halbe Stunde geht an Sandhausen, die Gäste agieren aggressiver und erarbeiten sich die besseren Torraumszenen. Nürnberg kommt vor allem durch Standards vor den gegnerischen Kasten.
Nach der recht flotten Anfangsphase ist nun etwas Ruhe eingekehrt - auch bedingt durch diverse Nickligkeiten, die Braun wiederholt ahndet.
Schleimer zeigt nach einem Zweikampf in Richtung Bank und setzt sich hin - er wird noch kurz behandelt, kann aber nicht weitermachen.
Ganda versucht es mal aus 25 Metern zentraler Position mit einem Distanzschuss und verfehlt den Kasten nur knapp. Vindahl Jensen schaut nur hinterher.
Sandhausen mit einem einstudierten Freistoß aus dem Halbfeld und einem langen Ball auf den zweiten Pfosten, wo ein Mitspieler per Kopfballablage Pulkrab sucht, der aus zwei Metern aber unter Bedrängnis nicht mehr an den Ball kommt.
Der FCN erarbeitet sich immer mehr Standards in Strafraumnähe. Die Hereingabe von Moeller Daehli aus dem linken Halbfeld verlängert Hübner per Kopf auf den Kasten, bereitet Drewes mit dem Versuch aber keinerlei Probleme.
Sandhausen spielt extrem aggressiv und hat die Partie bislang eher im Griff als die Hausherren aus Nürnberg. Auch ein leichtes Torraumszenen-Plus spricht aktuell für den SVS, richtig gute Chancen waren bislang aber noch nicht dabei.
Okoroji kommt an der Seitenlinie gegen Castrop zu spät und holt sich dann doch früh die erste Gelbe Karte der Partie ab.
Okoroji verhindert mit einem Zupfer gegen Lohkemper einen Konter und hat Glück, dass Braun das Vergehen nicht als taktisches Foul bewertet.
Sandhausen erarbeitet sich noch eine Ecke, diesmal ist es Christian Kinsombi, der nach Diekmeier-Hereingabe vorbei köpft.
Beide Mannschaften starten mit offenem Visier und erarbeiten sich erste Torraumszenen. Beim FCN steht Lohkemper allerdings im Abseits, bevor Diekmeier auf der anderen Seite vorbeiköpft.
Beide Mannschaften haben sich nochmal gemeinsam hinter einem Banner mit der Aufschrift "Gemeinsam für den Frieden" versammelt.
Ähnlich äußerte sich Tomas Oral: "Wichtig ist, dass wir selbst unsere Kräfte mobilisieren und auf uns schauen. Ich erwarte am Samstag Abnutzungskampf pur."
In der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie legte Hecking den Fokus vor allem auf die eigene Leistung. "Das ist nicht respektlos gemeint, aber der SV Sandhausen interessiert mich gerade nicht so viel. Ich habe viel mit unserer Mannschaft zu tun", so Hecking.
Auch der Direktvergleich spricht für Nürnberg: Das Hinspiel drehte der Club nach 0:1-Rückstand durch Tore von Daferner und Duah in einen 2:1-Auswärtssieg. Insgesamt gewann der FCN zehn der 16 Duelle und musste sich dabei fünf Mal geschlagen geben.
Sowohl Hecking als auch Oral wurden neu als Chefcoach installiert und sollen ihre Mannschaft vor dem Abstieg bewahren. Während die Formkurve beim FCN vor dem 0:5 gegen Heidenheim noch nach oben gezeigt hatte (5:3 i.E. gegen Düsseldorf im DFB-Pokal, 1:0 in der Liga gegen Regensburg), müssen sich die SVS-Fans aktuell die größeren Sorgen machen: Seit dem 2:1 in Bielefeld Ende Januar verlor Sandhausen nicht nur vier Partien in Folge, sondern schoss dabei auch noch kein einziges Tor.
Hecking verändert die Startelf nach dem 0:5 gegen Heidenheim auf drei Positionen: Moeller Daehli, Schleimer und Lohkemper ersetzen Geis, Daferner (Bank) und Valentini (Rot-Sperre). Oral bringt nach dem 0:3 daheim gegen Karlsruhe gar sechs neue Spieler von Beginn an. Höhn und Diekmeier ersetzen in der Viererkette Dumic und Framberger, außerdem beginnen Zenga, David Kinsombi, Ganda und Pulkrab für Bachmann, Renneke, Ochs und Al Ghaddioui.
Sein Gegenüber Tomas Oral stellt wie folgt auf: Drewes - Diekmeier, Höhn, Zhirov, Okoroji - D. Kinsombi, Esswein, Zenga, C. Kinsombi - Gande, Pulkrab.