Beim Sieg im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Lazio Rom sorgten Eric Dier und Matthijs de Ligt dafür, dass beim FC Bayern hinten die Null stand. Der Engländer und der Niederländer überzeugten und stechen ihre Kollegen im Abwehrzentrum in einigen Punkten aus.
Dass Eric Dier sich in der Innenverteidigung des FC Bayern etablieren könnte, hatten dem Engländer wohl die wenigsten zugetraut.
Doch der 30-Jährige, der im Januar von Tottenham Hotspur nach München gewechselt war, ist nach nicht einmal zwei Monaten von einer vermeintlichen Notlösung nicht nur zum Startelf-Kandidaten, sondern sogar zum Leistungsträger geworden.
Dier zweikampfstark und fast fehlerlos
Beim 3:0-Sieg im Rückspiel gegen Lazio absolvierte Dier bereits seinen sechsten Einsatz über 90 Minuten im Team von Trainer Thomas Tuchel und glänzte dabei mit starken Leistungsdaten*). So wurde er als einziger der vier Innenverteidiger des FCB in dieser Saison noch nicht von einem Gegenspieler ausgedribbelt.
Dier gewann die meisten Zweikämpfe (64,7 Prozent) und die meisten Luftzweikämpfe (66,7 Prozent). Von den vier zentralen Abwehrspielern kommt nur Dayot Upamecano auf denselben hohen Wert. Doch im Gegensatz zu Upamecano, der immer wieder einmal für einen folgenschweren Schnitzer sorgt, hat Dier noch keinen Fehler gemacht, der zu einem Gegentor führte.
De Ligt torgefährlich und kopfballstark
Auch Matthijs de Ligt blieb hinten fehlerfrei - und sorgte zudem vorne für Gefahr. Der Niederländer erzielte in dieser Saison bislang zwei Tore und bereitete eins vor: seinen Schuss veredelte Thomas Müller am Dienstagabend zum 2:0 gegen Lazio. Kein anderer Bayern-Innenverteidiger kommt auf drei Torbeteiligungen. Dabei absolvierte de Ligt deutlich weniger Pflichtspiele (20, davon 14 von Beginn an) als Kim Min-jae (27, 25 von Beginn an) und Upamecano (26, 23 x Startelf).
De Ligt hat die beste Passquote (93,6 Prozent angekommener Pässe) und gewann pro 90 Minuten die meisten Luftzweikämpfe (2,8 - wie Kim).
Topspeed-Defizite souverän ausgeglichen
Im Vergleich zum Südkoreaner (34,32 km/h) und Upamecano (mit 35,02 km/h der Innenverteidiger mit dem höchsten Topspeed) haben de Ligt (32,69 km/h) und Dier (31,77 km/h) allerdings Geschwindigkeitsdefizite.
Gegen Lazio haben sie diese aber mit ihrer Souveränität und unaufgeregten Art ausgeglichen. Diese Leistung gilt es gegen qualitativ hochwertigere Gegner, die ab dem Viertelfinale warten, zu bestätigen.
Dier, der Harry Kane schon aus gemeinsamen Zeiten in London und in der englischen Nationalmannschaft kennt und gut mit dem Torjäger befreundet ist, ist längst viel mehr als nur der "Kane-Kumpel". Sportvorstand Max Eberl bestätigte am Freitagabend, dass sich Diers Vertrag dank seiner Einsätze verlängert hat und er dem FC Bayern bis 2025 erhalten bleibt.
De Ligt zeigt mit seiner starken Form, warum der FC Bayern ihn im Sommer 2022 für 67 Millionen Euro Ablöse von Juventus Turin geholt hat. "D+D" könnten dafür sorgen, dass die Bayern defensiv stabiler stehen und dem im vergangenen Jahr für 50 Millionen aus Neapel gekommene Kim und Upamecano auch in den kommenden Partien nur die Rollen der Zuschauer bleibt.
*) Datenquelle: Opta
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