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Premier-League-Kolumne von Florian Schmidt-Sommerfeld über den FC Liverpool

Teure Liverpooler Nachlässigkeiten

Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld blickt in seiner Kolumne auf die Premier League.
Image: Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld blickt in seiner Kolumne auf die Premier League.  © Sky

Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld blickt in seiner Kolumne auf das Geschehen in der Premier League. In der neuen Ausgabe nimmt "Schmiso" Liverpools Stolpern gegen United unter die Lupe.

Es scheint nach dieser ersten Halbzeit im Old Trafford fast unglaublich über Liverpools Stolpern im Meisterschaftskampf zu schreiben. Natürlich war es vor allem der Horrorpass von Jarell Quansah, der United mit deren ersten Torschuss den Ausgleich ermöglichte und ein komplett einseitiges Spiel öffnete. Viel gravierender war aber die grundsätzliche Nachlässigkeit, mit der Liverpool die zwei Punkte im Meisterschaftskampf hat liegen lassen. Einem 21-jährigen Newcomer einen Pass um die Ohren zu hauen, den Bruno Fernandes nahe Mittelkreis Weltklasse verwertet hat, wäre für mich der falsche Schuldige.

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Was für ein Tor von ManUniteds Kapitän Bruno Fernandes! Im Topspiel des 32. Spieltages gegen den FC Liverpool fasst sich der Portugiese nach einem Fehlpass ein Herz und zieht aus knapp 40 Meter einfach mal aufs Tor. Ein absolutes Traumtor

Es lohnt auch nicht, einzelne Chancen aufzuzählen und einzelne Spieler herauszupicken. Es war schlicht die unglaubliche Masse an besten Gelegenheiten, die der FC Liverpool am Sonntag im Old Trafford hat liegen lassen. 15:0 Torschüsse zur Pause. Zu Null! Ausgerechnet in der (ehemaligen?) Festung des ewigen Rivalen. Die Ausbeute von nur einem Tor darf sich Liverpool bei dieser Konkurrenz von Arsenal und Manchester City nicht leisten. Zu oft passt in dieser - nichtsdestotrotz bockstarken - Saison die Chancenverwertung nicht. Aber selbst bockstark kann im Duell mit City eben immer einen Punkt zu wenig sein. Siehe 2019 und 2022. Es braucht absolute Gnadenlosigkeit, um es mit Peps Weltauswahl aufnehmen zu können.

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Premier League, 32. Spieltag: Was für ein Topspiel! Manchester United und der FC Liverpool trennen sich 2:2. Bruno Fernandes´ Tor zum 1:1 lässt staunend zurück. Liverpool bleibt punktgleich mit Arsenal und steht auf Platz zwei.

Torgefährliches Arsenal

Oder dieses Jahr den Torgaranten aus London. Die Tordifferenz auf Arsenal wird Liverpool nicht mehr aufholen können. Mit einem sensationellen Start ins Jahr haben sich die Gunners einen Extrapunkt erballert. Was die Masse an Chancen angeht, hätte der (über die ganze Saison gesehen) Liverpool gehören können - wenn nicht müssen. Das Problem ist also altbekannt. Liverpools Effizienzgarant Diogo Jota fehlte monatelang in dieser Saison.

Noch frappierender war für mich die Art und Weise, mit der Liverpool immer wieder beste Chancen auf einen Abschluss versiebt hat. Ich weiß, es ist eine feine Linie zwischen Leichtigkeit und Nachlässigkeit im Eins-gegen-Eins. Zwischen genialem Extra-Pass und dem einen Pass zu viel. Zwischen voller Überzeugung im Abschluss und überzogen voll Draufhalten. Zwischen gesundem Torjäger-Egoismus und den einschussbereiten Nebenmann übersehen. Im Old Trafford kippte jede Liverpooler Aktion aus dem Spiel heraus am Ende in Zweiteres. Es waren zwei Standards, die saßen.

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Spannender Premier-League-Endspurt

Alle sieben verbleibenden Spiele werden die Gunners nicht gewinnen, dafür ist die Qualität in der Premier League schlicht zu hoch. Deswegen hat Liverpools die Chance, den Ausrutscher zu reparieren und es nach wie vor selbst in der Hand (haben sie theoretisch wegen der Tordifferenz ja ohnehin, wenn sie jetzt jedes Spiel 5:0 gewinnen). Bei City sollte dagegen Richtung Ende der Saison niemand auf große Patzer hoffen.

Der Job, Klopp die Meisterschaft zum Abschied zu schenken, ist nach dem dritten sieglosen Spiel gegen Manchester United in dieser Spielzeit aber ungleich schwerer geworden. Wir steuern auf das ikonischste Meisterschaftsfinale der Premier League Geschichte zu. Am Ende werden zwei der drei Teams ein, zwei Punkte fehlen. Vielleicht denkt Liverpool dann besonders an den nachlässigen Nachmittag im Theater of Dreams zurück.

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