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Mirko Slomka im Interview über Ralf Rangnick und den FC Bayern

Slomka über Rangnick: "Traue ihm Bayern zu 1000 Prozent zu"

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Mirko Slomka arbeitete einst als Co-Trainer mit Ralf Rangnick beim FC Schalke 04 zusammen. Vor dem Hintergrund einer möglichen Cheftrainer-Tätigkeit Rangnicks beim FC Bayern traut Slomka seinem ehemaligen Chef die Aufgabe problemlos zu.

Mirko Slomka war bei Schalke 04 und Hannover 96 Co-Trainer unter Chefcoach Ralf Rangnick. Im Interview spricht Slomka bei Sky u.a. darüber, ob Rangnick zum FC Bayern passt, ob er ihm die Aufgabe beim FCB zutraut und ob es Konflikte mit Führungspersönlichkeiten geben könnte.

Mirko Slomka...

... über seine Arbeit als Co-Trainer unter Ralf Rangnick und dessen besondere Qualitäten:

"Wir haben viele gute Jahre zusammen bei Hannover 96 und auch auf Schalke gehabt. Es war unfassbar intensiv für mich, als ein Assistent zu arbeiten, denn Ralf hat eine große Gabe: Er lässt nie locker. Das sieht man aktuell vielleicht ein bisschen kritisch, aber ich glaube, der Ralf jemand, der die Dinge in die Hand nimmt. Einer, der Dinge verändern möchte und der auch Dinge erkennt, die nicht so funktionieren, dass man erfolgreich arbeitet und erfolgreiche Ziele umsetzen kann. Deswegen war auch die Arbeit für mich mit ihm extrem lehrreich, zugleich auch sehr, sehr intensiv."

Mirko Slomka (r.) und Ralf Rangnick im Jahr 2005 während ihrer Zeit auf Schalke.
Image: Mirko Slomka (r.) und Ralf Rangnick im Jahr 2005 während ihrer Zeit auf Schalke.  © DPA pa

... darüber, Rangnick zum FC Bayern München passt:

"Ich finde schon. Ich finde, dass die Bayern grundsätzlich gar keine so schlechte Saison gespielt haben. Es gab nur mit Bayer Leverkusen eine Mannschaft, die noch mal deutlich besser war. Die mittlerweile auch 80 Punkte auf dem Konto und Ralf ist jemand, der sich auch an solche Situationen sehr, sehr gut anpassen kann. Ich möchte damit sagen, dass er nicht jemand ist, der nur seine Art von Fußballspiel auf den Platz bringt, sondern dass er jemand ist, der sich, glaube ich, mit Qualitäten innerhalb einer Mannschaft sehr, sehr intensiv auseinandersetzt und schaut: Was ist das beste Produkt, was am Ende rauskommen kann mit diesen Spielern? Ich finde auch, dass Ralf jemand ist, der nicht nur sehr authentisch mit seiner Art und Weise an eine Mannschaft herangeht, sondern dass er auch echt ist. Echtheit ist noch einmal etwas ganz anderes, als authentisch zu sein. Ralf ist über die Jahre sicherlich noch mal ganz intensiv in seiner Persönlichkeit gereift. Aber ich finde auch, dass er trotzdem noch all das verkörpert, was ich von Anfang an von ihm kennengelernt habe, wie man es auch beim SSV Ulm, in Stuttgart, Hannover und auf Schalke gesehen hat. Ich finde es einfach total echt, dass er sagt: 'Nein, wenn ich komme, dann brauche ich auch einen gewissen Freiraum.' Ich muss auch gucken dürfen, wo man an welchen Stellschrauben drehen kann, um etwas zu verändern."

... darüber, ob es zu Konflikten mit Führungspersönlichkeiten des FC Bayern kommen könnte:

"Christoph Freund und er kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in der RB-Familie. Auch Max Eberl weiß sehr zu schätzen, dass das Ralf jemand ist, der auch jeden Stein umdreht. Und das ist ja vielleicht auch gerade notwendig. Und ich finde es einen Riesenvorteil, dass Ralf auch als Manager gearbeitet hat, vielleicht auch in Personalunion als Manager und Trainer, weil er genau weiß, was auf der anderen Seite passiert und wie dort gehandelt wird. Ich bin mir sehr sicher, dass er auch andere Meinungen neben sich akzeptiert und akzeptieren wird und bei Bayern natürlich auch akzeptieren muss. Es gibt viele Alphatiere, die wie bei Bayern München natürlich auch mitreden wollen. Dennoch glaube ich und bin sicher, dass Ralf jemand ist, der alles zusammenfügen kann und insbesondere ausschließlich daran arbeitet, dass Bayern München den nächsten Titel holt. Natürlich in der Bundesliga, aber auch auf dem internationalen Parkett. Das hat Ralf alles erlebt. Er hat mit Superstars zusammengearbeitet, er hat mit Künstlern zusammengearbeitet, er hat mit schwierigen Charakteren zusammengearbeitet. All das ist sicherlich bei Bayern München intensiver und vereint."

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Mirko Slomka verrät die Trainerqualitäten von Ralf Rangnick. Vor dem Hintergrund einer möglichen Anstellung als neuer Cheftrainer beim FC Bayern schwärmt sein Ex-Co-Trainer von Rangnick.

... über Rangnicks Entwicklung seit seiner Anfangszeit als Trainer und unter welchen Voraussetzungen er Coach beim deutschen Rekordmeister funktionieren kann:

"In Ralfs Anfangszeit war die Fußballidee, die Spielidee, Viererkette, es war alles neu in Deutschland. Er hat das entwickelt, auch nachher noch beim VfB Stuttgart oder auch im Nachwuchsbereich. Er hat das propagiert. Wir kennen alle diesen Sportstudio-Auftritt, der ihn ja so ein bisschen als Professor danach bezeichnet hat. Was ich übrigens unfair finde, weil er nur das erklärt hat, was er tatsächlich macht. Und natürlich hat sich das entwickelt über die Jahre, jeder Trainer entwickelt sich. Auch ein Ralf Rangnick hat sich entwickelt und hat geschaut: Wo muss ich vielleicht an mir persönlich arbeiten? Wo muss ich etwas verändern? Wo muss ich auch mal lockerlassen? Ich glaube, es ist ganz wichtig und da bin ich mir sicher, dass er aus den Phasen, als er dafür kritisiert wurde, dass er möglicherweise überall Einfluss nehmen wollte, dass er diese Phasen jetzt auch genutzt hat, um sich selber mal Ruhe zu gönnen, Momente zu gönnen, um mal durchzuatmen, um dann wieder mit voll Vollspeed und großer und noch mehr Kraft an seiner Mannschaft zu arbeiten. Ich persönlich finde diese Entwicklung großartig."

Ralf Rangnick

  • Geburtstag: 29. Juni 1958 in Backnang
  • Aktueller Job: Nationaltrainer Österreichs
  • Zuvor u.a. Trainer bei: SSV Ulm, VfB Stuttgart, Hannover 96, FC Schalke 04, TSG Hoffenheim, RB Leipzig und Manchester United
  • Größe Erfolge: DFB-Pokalsieger 2011 (mit Schalke 04), 3x Aufstieg in die Bundesliga (2002 mit Hannover, 2008 mit Hoffenheim & 2016 mit Leipzig), 2x Aufstieg in die 2. Bundesliga (1998 mit Ulm, 2007 mit Hoffenheim)
  • Spitzname: Fußballprofessor - Rangnick bekam den Titel, nachdem er während einer Sendung des aktuellen Sportstudios im Dezember 1998 Taktiken äußerst ausführlich an einer Tafel erläuterte
  • Wissenswert: Kündigte während seiner ersten Amtszeit auf Schalke selbst seinen Abschied zum Saisonende an. Wurde dann bereits in der Winterpause entlassen, nachdem er im letzten Hinrundenspiel gegen Mainz eine Ehrenrunde drehte. Im Nachhinein bezeichnete er das als Fehler.

... über seine Arbeit mit Österreichs Nationalmannschaft und seinen Umgang mit der aktuellen Situation:

"Ich finde es auch großartig, was er jetzt gerade mit der österreichischen Nationalmannschaft macht. Und ich finde auch den Umgang mit den Medien und wie er sich dazu äußert, gerade großartig. Er sagt: „Ich muss mich konzentrieren auf die Aufgabe für die Europameisterschaft mit meiner Mannschaft." Alles andere müssen vielleicht Leute um ihn herum machen. Und ich glaube, das ist auch ein sehr, sehr guter Weg und ein gangbarer Weg auch für Bayern München."

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Ralf Rangnick wurde vom FC Bayern kontaktiert um der neue Cheftrainer des Rekordmeisters zu werden. Aber passt Rangnick zur neuen FCB-Führungsriege um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund? Mirko Slomka ist überzeugt.

... darüber, ob er Ralf Rangnick den Trainerjob beim FC Bayern zutraut:

"Ralf muss das natürlich erst einmal für sich selbst entscheiden. Ich glaube, es ist eine große Herausforderung, auch medial, was die Mannschaft angeht, was den Umbruch bei Bayern München angeht, diese Rolle anzunehmen. Ich kann nur sagen, dass ich sie ihm zu 1000 Prozent zutraue. Einen Trainer zu suchen, der zu der Mannschaft passt, der zu dem Klub passt, das muss natürlich Bayern München entscheiden. Ich finde nur, dass es über Bayern vielleicht gut ist, wenn man einen deutschsprachigen Trainer hat, weil das Medienaufkommen extrem ist. Und ich glaube, dass man einen Trainer braucht, dessen Wort dann auch wirklich Gewicht hat. Das trifft auf Ralf nun definitiv zu. Aber beide Seiten müssen das für sich entscheiden und beide Seiten müssen sich darüber im Klaren sein, dass es eine sehr intensive Zeit wird und sehr harte Arbeit wird für alle."

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Das Interview führte Martin Weinberger.

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