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Musiala & Wirtz überzeugen beim Debüt von Nagelsmann

Füllkrug-Kniff macht Fusion der Hochbegabten möglich

Musiala (v.l.), Sane, Wirtz und Füllkrug: Deutschland hat ein neues Offensiv-Quartett.
Image: Musiala (v.l.), Sane, Wirtz und Füllkrug: Deutschland hat ein neues Offensiv-Quartett.  © Imago

Beim erfolgreichen Debüt von Julian Nagelsmann weiß vor allem die deutsche Offensiv-Abteilung zu überzeugen. Ein Kniff des neuen Bundestrainers lässt vor allem den Hochbegabten um Jamal Musiala und Florian Wirtz mehr Raum für ihre Kreativität.

Mit Blick auf den Aufstellungsbogen stieg die Vorfreude bei Lothar Matthäus nochmal um ein Vielfaches an. Florian Wirtz und Jamal Musiala gemeinsam in der Startelf, wie ganz Fußball-Deutschland hat sich auch der Sky Experte nach der Fusion der beiden Zauberfüße gesehnt. "Ich freue mich wahnsinnig auf die beiden. Das sind Künstler und Spieler, die den Unterschied machen können", sagte er vor dem Anpfiff des Testspiels gegen die USA bei RTL und war sich sicher: "Natürlich können sie gemeinsam funktionieren."

Nur stand der Beweis bis vergangenen Samstag 21 Uhr deutscher Zeit noch aus, auch wenn die beiden hochveranlagten Youngster mit Abstand die großen Hoffnungsträger für erfolgreichere Zeiten der deutschen Nationalmannschaft sind. Nicht umsonst nehmen sie im aktuellen Golden-Boy-Index der besten U21-Spieler Europas die Plätze zwei (Musiala) und sieben (Wirtz) ein.

ZUM DURCHKLICKEN: Die DFB-Noten gegen die USA

  1. MARC-ANDRE TER STEGEN: 
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    Image: MARC-ANDRE TER STEGEN: Beim Gegentor ohne Chance, ansonsten souverän. Konnte sich aber nicht wirklich auszeichnen. NOTE: 3 © Imago
  2. JONATHAN TAH: 
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    Image: JONATHAN TAH: Bekam auf der rechten Abwehrseite den Vorzug vor Niklas Süle, konnte sich aber nicht empfehlen. Beim Gegentor ließ er Pulisic ziehen, offensiv harmlos und kaum eingebunden. NOTE: 3 © DPA pa
  3. ANTONIO RÜDIGER:
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    Image: ANTONIO RÜDIGER: Der Abwehrchef verlieh der anfälligen Defensive etwas Stabilität, blieb ohne groben Fehler. Schaltete sich auch offensiv ein, kann aber mehr. NOTE: 3 © Imago
  4. MATS HUMMELS: 
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    Image: MATS HUMMELS: Der Rückkehrer hatte mit den schnellen Amerikanern Probleme, kam gegen Sergino Dest kurz vor der Pause zu spät und war mit Gelb gut bedient. Mit Lichtblicken im Aufbauspiel und Coaching, steigerte sich in Hälfte zwei. NOTE: 3 © Imago
  5. ROBIN GOSENS:
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    Image: ROBIN GOSENS: Interpretierte seine Rolle links sehr offensiv, fehlte dadurch immer wieder hinten. Wirkte manchmal überfordert, fand mit seinen Flanken keinen Abnehmer. Steigerte sich deutlich, starker Pass auf Füllkrug vor dem 2:1! NOTE: 3  © Imago
  6. ILKAY GÜNDOGAN: 
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    Image: ILKAY GÜNDOGAN: In seinem 70. Länderspiel sehr bemüht, ging als Kapitän voran. Immer wieder mit starken Balleroberungen, staubte zu seinem 18. Länderspieltor ab (39.). Setzte viele offensive Akzente. NOTE: 2 © Imago
  7. PASCAL GROß: 
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    Image: PASCAL GROß: Erhielt überraschend das Vertrauen als Ersatz des abgereisten Joshua Kimmich und rechtfertige seinen ersten Startelf-Einsatz. Traf in der 11. Minute den Pfosten, presste in seinem erst dritten Länderspiel gut. NOTE: 2  © Imago
  8. JAMAL MUSIALA: 
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    Image: JAMAL MUSIALA: Gewohnt dribbelstark, zog das Offensivspiel immer wieder an sich. Manchmal zu verspielt. Entschied die Partie aus kurzer Distanz. NOTE: 2 © DPA pa
  9. Wirtz
    Image: FLORIAN WIRTZ: Nicht wirklich eingebunden ins Spiel, fiel neben Musiala und Sane ab. Bei einem vielversprechenden Konter (55.) im Abspiel zu unpräzise. NOTE: 3 © DPA pa
  10. LEROY SANE:
    Image: LEROY SANE: Brachte seine herausragende Form mit zur Nationalelf. Kaum zu halten, zu 80 Prozent am ersten Tor beteiligt. In Halbzeit zwei etwas unauffälliger. NOTE 2 © Imago
  11. NICLAS FÜLLKRUG: 
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    Image: NICLAS FÜLLKRUG: Hatte viele Abschlüsse, ließ aber zunächst die letzte Kaltschnäuzigkeit vermissen. Als Anspielstation im Sturmzentrum aber stets bemüht, traf dann zum achten Mal im zehnten Länderspiel und legte für Musiala auf. NOTE: 2 © Imago
  12. NIKLAS SÜLE:
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    Image: NIKLAS SÜLE: Wirkte 30 Minuten in der Innenverteidigung mit und half entschlossen mit, den Vorsprung zu verteidigen. Vorne mit gutem Volley-Schuss aus 20 Metern. NOTE: 3 © DPA pa
  13. KAI HAVERTZ:
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    Image: KAI HAVERTZ: Kam nach dem 3:1 ins Spiel und blieb weitgehend unauffällig. NOTE: 3 © DPA pa
  14. Julian Nagelsmann wechselte außerdem noch XXX ein. NOTE: Keine Bewertung
    Image: Julian Nagelsmann wechselte außerdem noch Julian Brandt, Leon Goretzka (je 70.), Chris Führich, Thomas Müller (je 80.) ein. NOTE: Keine Bewertung © Imago

Musiala: "Haben einfach Spaß"

Musiala und Wirtz sind fußballerische Freigeister. Ballkünstler, die die Fans in den Stadien dieser Welt verzücken und staunen lassen, die mit aufregenden Dribblings, wohltemperierten Steckpässen oder technisch herausragenden Toren blitzartig für magische Momente sorgen können. Obwohl erst 20 Jahre jung, nehmen sie in ihren Klubs bereits eine tragende, gar unverzichtbare Rolle ein. Und in der Nationalmannschaft?

Vor dem USA-Spiel standen beide - auch bedingt durch Verletzungen - erst ein einziges Mal zusammen in der Startelf, unter Hansi Flick beim 0:1 gegen Polen für 68 Minuten. Damals harmonierten die beiden Ausnahmetalente noch nicht, in Hartford sah das Zusammenspiel schon bedeutend besser aus, auch wenn der leichtfüßige Musiala nicht nur mit seinem Tor mehr Akzente setzte als der im DFB-Trikot noch immer leicht gehemmt wirkende Wirtz.

"Auf dem Platz haben wir immer Spaß zusammen, wir kombinieren gut und suchen uns. Wir beide haben einfach Spaß, zusammen Fußball zu spielen", sagte Musiala im Anschluss. Julian Nagelsmann bezeichnete einen gemeinsamen Startelf-Einsatz der beiden Top-Talente schon im Vorfeld der Begegnung als "sehr gute Idee" und fand so viel Gefallen an den Gedanken, dass er diesen direkt in die Tat umsetzte.

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Nach dem 3:1-Sieg im Testspiel gegen die USA spricht Jamal Musiala über die Entwicklung unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann und die Team-Dynamik - vor allem auch im Zusammenspiel mit Niclas Füllkrug.

Nagelsmann überrascht mit Füllkrug

Dabei musste er eine Lösung auf folgende Frage finden: Wie schaffe ich den nötigen Raum für meine Freigeister, damit sie ihre Kreativität nach Herzenslust ausleben können? Als Schlüssel erwies sich überraschenderweise Niclas Füllkrug.

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Der BVB-Stürmer tauchte gegen die Amerikaner als klassischer Neuner zeitweise auf dem linken Flügel auf, um Platz für die nachrückenden Musiala, Wirtz und Leroy Sane zu schaffen. Dass Nagelsmann ihm eine andere Rolle zugedacht hat, war für Füllkrug nachvollziehbar. Der Bundestrainer hinterlege seine Ideen "immer mit Erklärungen - und das ist natürlich für einen Fußballer wichtig, das schindet sofort Eindruck, wenn man merkt: Das klappt ja!"

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Bundestrainer Julian Nagelsmann über Jamal Musiala vor dem Länderspiel gegen die USA.

Achtungserfolg für neue DFB-Offensive

Zweifelsohne hatte der Kniff seine Wirkung nicht verfehlt. Die DFB-Elf spielte sich auf diese Art und Weise neun Torchancen heraus, so viele wie in keinem anderen Länderspiel dieses Jahres. Ein Achtungserfolg, zumal Nagelsmann lediglich vier Trainingstage zur Verfügung standen.

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So lässt sich nach der erfolgreichen Premiere konstatieren: Die Musiala-Wirtz-Fusion mit Füllkrug als Schlüssel sowie dem formstarken Sane ist für die Offensive durchaus ein zukunftsträchtiges Modell, das Deutschlands Chancen auf eine erfolgreiche Heim-EM erhöhen kann.

Mehr zum Autor Robin Schmidt

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