Zum Inhalte wechseln

Radstar Jan Ullrich gesteht Doping

Frühere Radsport-Ikone Jan Ullrich gibt erstmals Doping zu

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Der frühere Radstar Jan Ullrich hat erstmals explizit zugegeben, während seiner Karriere Dopingmittel genommen zu haben.

Der frühere Radstar Jan Ullrich hat erstmals explizit zugegeben, während seiner Karriere Dopingmittel genommen zu haben. Das sagte der 49-Jährige am Mittwoch bei der Vorstellung der Amazon-Dokumentation "Jan Ullrich - Der Gejagte" in München.

Der frühere Radstar Jan Ullrich hat erstmals öffentlich ein klares Dopingbekenntnis abgegeben. "Ja ich habe gedopt", sagte der 49-Jährige am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion am Rande der Vorstellung der Dokumentarserie "Jan Ullrich - Der Gejagte" (ab 28. November/Prime Video): "Wenn ich meine Geschichte erzählt hätte, hätte ich viele schöne Jahre gewinnen können. Ich hatte die Eier nicht. Es tut total gut, es auszusprechen."

Jetzt Push-Nachrichten zu Deinen Lieblingssportarten!
Jetzt Push-Nachrichten zu Deinen Lieblingssportarten!

Du willst personalisierte Sport-Nachrichten als Push auf dein Handy? Dann hol Dir die Sky Sport App und wähle Deine Lieblingssportarten- und wettbewerbe aus. So funktioniert's.

Er habe sich "schuldig gemacht" und fühle sich "schuldig", führte Ullrich aus, der zuvor im SID-Gespräch auch erstmal ausführlich über Eigenblutdoping in seiner Vergangenheit als Profi gesprochen hatte. "Ich wusste intern, dass ich mich auch medizinisch anpassen musste", sagte der 49-Jährige. Es sei im dopingverseuchten Radsport der damaligen Zeit "immer nur um Chancengleichheit" gegangen.

2003 erster Kontakt zum Doping-Arzt Fuentes

Erstmalig habe Ullrich im Sommer 2003 Kontakt zu dem heute berüchtigten Dopingarzt Eufemiano Fuentes aus Spanien aufgenommen. "Ich wollte gerne gewinnen und an meine Erfolge anschließen. Ich hatte damals ein neues Team und da wurde mir dann Dr. Fuentes empfohlen. So bin ich da gelandet", sagte er. Kurz vor dem Start der Tour de France 2006 sollte Ullrich diese Verbindung zum Verhängnis werden - er wurde von seinem Team T-Mobile ausgeschlossen und beendete 2007 schließlich seine Karriere.

Zum News Update: Alle Sport News im Ticker
Zum News Update: Alle Sport News im Ticker

Alle wichtigen Nachrichten aus der Welt des Sports auf einen Blick im Ticker! Hier geht es zu unserem News Update.

Das Blutdoping sei aber, betonte der Tour-de-France-Sieger von 1997, aus sportlicher Sicht nur "das letzte Quäntchen" gewesen. "Du musst trotzdem das Riesentalent haben, trotzdem fleißig sein und das ganze Leben unterordnen." Sorgen um seine Gesundheit machte sich Ullrich damals keine - "weil alles medizinisch kontrolliert war. Letzendlich war es mein eigenes Blut, das ich mir abnehmen ließ - etwas Natürliches", sagte er.

Schon zu Beginn der Karriere gab es unerlaubte Substanzen

Andere Formen der unerlaubten Leistungssteigerung seien aber auch zu Beginn von Ullrichs Profikarriere 1995 bereits gang und gäbe gewesen, wie Ullrich betonte: "Bei mir ging es 1996 los. Als ich damit in Kontakt kam, gab es schon Substanzen, die nicht zu kontrollieren waren. Es war schon ein paar Jahre im Radsport drin. Der Radsport hatte damals schon ein Problem."

Der hochveranlagte Rostocker habe sich deshalb gezwungen gesehen, ebenfalls zu Dopingmitteln zu greifen. "Als ich gemerkt habe, dass ich die Chancengleichheit nicht mehr habe, kam auch das Mentale dazu. Du hast dein ganzes Leben geopfert, du weißt, du hast das Talent in dir, wirst jedes Jahr besser. Und dann zu wissen, dass man sonst von vornherein keine Chance hat, war das Schwerste", sagte Ullrich. Es sei ihm nie darum gegangen, "jemanden zu betrügen oder sich einen Vorteil zu verschaffen, sondern um Chancengleichheit".

SID / dpa

Weiterempfehlen:

Mehr Geschichten