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Magath, Schmadtke, Baumgart, Boldt, Rangnick - Personalentscheidungen beim HSV

Baumgart, Boldt, Magath & Co.: So plant der HSV die Zukunft

Trainer Steffen Baumgart (l.) und Sportvorstand Jonas Boldt haben beim HSV aktuell einen schweren Stand.
Image: Trainer Steffen Baumgart (l.) und Sportvorstand Jonas Boldt haben beim HSV aktuell einen schweren Stand.  © DPA pa

Der Hamburger SV wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison nicht in die Bundesliga zurückkehren. Welche personellen Entscheidungen stehen bei den Rothosen an? Sky hat die Antworten auf die fünf brennendsten Fragen rund um den Volkspark.

Auch im fünften Anlauf wird der HSV unter Jonas Boldt wohl den Bundesliga-Aufstieg verpassen. Was wird aus dem Sportvorstand?

Jonas Boldt hat klargemacht, dass er nicht von sich aus das Handtuch werfen wird. Doch ob der 42-Jährige auch über den Sommer hinaus noch Sportvorstand beim Hamburger SV sein wird, ist noch offen. Boldt hat viele Gegner im Verein, die Vorbehalte im Aufsichtsrat gegen ihn werden immer größer. Seit 2019 hat es der HSV mit dem gebürtigen Nürnberger an der Spitze nicht geschafft, das Aufstiegsziel zu erreichen.

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Boldt wackelt! HSV-Aufsichtsrat beschäftigt sich mit Schmadtke - auch Magath und Rangnick Kandidaten.

2025 läuft Boldts Vertrag in Hamburg aus. Sollte er eine weitere Saison das Mandat und Vertrauen bekommen, gilt für ihn eine Aufstiegspflicht. Was ihm vom Aufsichtsrat positiv angeheftet wird: Boldt hat den HSV wirtschaftlich stabilisiert und die Begeisterung der Fans mit Rekordzuschauerzahlen im Volkspark zurückgebracht. Es gab allerdings viele Führungswechsel an seiner Seite und in allen Konstellationen verspielte der HSV am Ende den Aufstieg.

Wie wahrscheinlich ist eine Verpflichtung von Felix Magath?

Nach Sky Informationen hat es zwischen Felix Magath und dem Hamburger SV bereits einen informellen Austausch gegeben, auch im Aufsichtsrat wurde der Name Magath diskutiert. Der 70-Jährige besitzt dort Befürworter, zudem ist er Wunschkandidat von Anteilseigner Klaus-Michael Kühne. Allerdings gibt es bislang nur Gedankenspiele über eine mögliche Zusammenarbeit, keine Verhandlungen. Zudem wäre Magaths Funktion noch unklar, seine Rolle nicht definiert.

Anders bei Jörg Schmadtke, der Boldt eins-zu-eins ersetzen könnte. Teile des Aufsichtsrates halten den 60-Jährigen für den am besten geeigneten Kandidaten auf der Position des Sportvorstands. Schmadtke ist ein Thema. Auch über Ex-HSV-Kapitän Nico-Jan Hoogma wurde im Aufsichtsrat gesprochen. Eine Verpflichtung von Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick, der auch beim FC Bayern gehandelt wird, ist eher unwahrscheinlich.

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Bleibt Steffen Baumgart auch in der kommenden Saison HSV-Trainer?

Das steht noch in den Sternen. Fakt ist, dass Steffen Baumgart seit seiner Amtsübernahme im Februar 2024 nicht den erhofften Impuls im Aufstiegsrennen bringen konnte. Die Bilanz der Rothosen unter dem Nachfolger von Tim Walter sieht mit elf Punkten aus acht Partien eher mau aus. In den direkten Duellen bei Fortuna Düsseldorf (0:2) und zuletzt gegen Holstein Kiel (0:1) wurde der Aufstieg so gut wie verspielt.

Baumgarts Zukunft ist eng an die von Boldt geknüpft. Sollte der Sportvorstand im Amt bleiben, spricht vieles dafür, dass auch Baumgart bleibt. Denn ein erneuter Trainerwechsel würde für wenig Verständnis im Aufsichtsrat sorgen und Boldt auf die Füße fallen. Baumgart soll in diesem Fall eine komplette Vorbereitung mit der Mannschaft bekommen und seine Spielweise im Kader etablieren. Falls Boldt aber seinen Hut nehmen muss und der HSV den Neustart wagt, wackelt auch Baumgart.

Welche Veränderungen wird es am Saisonende im Kader geben?

Einige! Der HSV braucht mindestens einen kleinen Umbruch. Denn im aktuellen Kader sind viele Spieler dabei, die viele negative Erlebnisse, Rückschläge und teils dramatisch verspielte Aufstiege mit dem HSV erlebt haben. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Verantwortlichen auf einigen Positionen neue Spieler holen und dabei insbesondere auf Perspektive und Mentalität setzen werden. Ein gutes Scouting mit präzisem Augenmaß ist dabei wichtig. In der jüngeren Vergangenheit haben dabei nicht alle Personalien den gewünschten Erfolg gebracht.

Der HSV muss sich wohl auf ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga einstellen.
Image: Der HSV muss sich wohl auf ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga einstellen.  © Imago

Auf der potenziellen Abgangsseite besitzen Robert Glatzel und Laszlo Benes Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen. Vieles spricht dafür, dass sie noch einmal höherklassige Herausforderungen annehmen. Auch Daniel Heuer-Fernandes sondiert dem Vernehmen nach den Markt. Finanziell hat der HSV schon Mittel, um zu investieren, allerdings wird der Etat nicht erhöht. Boldt will den HSV auf keinen Fall in eine wirtschaftliche Schieflage bringen.

Der HSV steht wohl vor seiner siebten Saison in der 2. Bundesliga. Ist der HSV nur noch ein normaler Zweitligaverein?

Das ist zumindest eine Situation, die dem HSV droht. Verschiedene Trainer mit unterschiedlichsten Philosophien haben es nicht geschafft, den vermeintlichen Betriebsunfall namens Bundesliga-Abstieg 2018 in angemessener Zeit zu beheben. Mittlerweile ist der HSV auf dem Weg zu einem normalen Zweitligisten auf leicht gehobenem Niveau, der zwar einen der größten Etats der Liga besitzt und immer oben mitspielt, mehr aber auch nicht.

Nur St. Pauli und Holstein Kiel sind länger am Stück als der HSV in Liga zwei. Da beide wahrscheinlich am Saisonende aufsteigen werden, ist der Hamburger SV in der kommenden Spielzeit der Dino in der 2. Bundesliga.

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