Nach einem 7-Tore-Spektakel hat sich der HSV im Stadtderby gegen St. Pauli knapp durchgesetzt. Nach Abpfiff kam es zu einer Konfrontation zwischen einigen Verantwortlichen beider Klubs. St. Paulis Coach Fabian Hürzeler warf den Hamburgern nach dem Spiel fehlendes Fairplay vor.
Der Hamburger SV hat drei Big Points in einem stimmungsvollen und furiosen 109. Stadtderby gegen den FC St. Pauli geholt. Das Team von Trainer Tim Walter setzte sich gegen den Kiez-Klub im Volksparkstadion knapp mit 4:3 durch.
Die Stimmung im ausverkauften Stadion hätte dabei nicht besser sein können. Über 90 Minuten hinweg tobten die Fans beider Vereine auf den Tribünen - Pyro-Technik, Sprechchöre und sehenswerte Choreographien inklusive. Als Schiedsrichter Sven Jablonski die Partie abpfiff, entluden sich jegliche Gemütswallungen auf beiden Seiten. Während die Spieler des HSV zur Nordtribüne stürmten und mit ihren Fans feierten, war die Enttäuschung aufseiten der Paulianer selbstredend groß. Im Getümmel zwischen Euphorie und Ernüchterung sorgte eine Konfrontation zwischen der Bank der Gäste und einigen HSV-Verantwortlichen für Aufsehen.
Hürzeler: "Zum Fußball gehört Fairplay dazu"
Im Fokus standen dabei vor allem Coach Fabian Hürzeler und HSV-Sportvorstand Jonas Boldt, die einen Konflikt aushandelten. Nach der Partie meldeten sich die Beteiligten zu Wort und bezogen Stellung. Dabei warf Hürzeler den siegreichen Rivalen fehlendes Fairplay vor: "Ich fand, dass es während des Spiels sehr respektvoll war, aber einige müssen sich dann schon fragen, wie man nach Abpfiff mit so einem Sieg umgeht. Ich wurde so erzogen, immer fair und respektvoll zu sein. Zum Fußball gehört Fairplay dazu, das war hier einigen wohl nicht bewusst."
Auf die Nachfrage, mit wessen Reaktion ganz konkret er nicht einverstanden gewesen sei, antwortete Hürzeler: "Das wissen diejenigen Personen schon selbst."
Sky Experte gibt Hürzeler recht
Auch der ehemalige St.-Pauli-Akteur und Sky Experte Sören Gonther (von 2012 bis 2017 im braun-weißen Dress) schien nach Abpfiff ganz genau gewusst zu haben, auf welche Aktion Hürzeler angespielt hat: "Ich habe den Co-Trainer (der Hamburger, Anm. d. R.) rüberrennen sehen direkt nach Schlusspfiff. Da wäre ich genauso wie die Pauli-Bank hochgegangen, das kann ich absolut nachvollziehen. Bleib bei deiner Mannschaft und genieße es erstmal. Direkt nach Abpfiff rüberzugehen und abzuklatschen ist unnötig."
HSV-Vorstand Boldt unterdessen relativierte die ganze Aktione: "Es gab gar kein Problem! Er hat zumindest keins mit mir gehabt. Er ist ein großes Trainertalent, ein guter Typ. Er hat das Spiel heute verloren und ich habe versucht, ihn ein bisschen zu beruhigen. Das ist mir glaube ich dann auch gelungen."
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