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Premier League: Kolumne von Florian Schmidt-Sommerfeld zu Manchester United

United-Krise: Das Gegenteil einer Gerland-Weisheit

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Premier League, 5. Spieltag: Pascal Groß und Mo Dahoud haben mit Brighton & Hove Albion die Krise von Manchester United verschärft.

Sky Kommentator Florian Schmidt-Sommerfeld blickt in seiner Kolumne auf das Geschehen in der Premier League. In der neuen Ausgabe nimmt "Schmiso" Manchester United und deren verpatzten Saisonstart unter die Lupe.

Fünf Spieltage sind gespielt. Und wenn ich mir Manchester United anschaue, dann sind die jetzt - das ist so früh in der Saison schon wieder Wahnsinn - an einem Punkt, an dem ich mir denke: das kann ganz schnell auf eine Katastrophe hinauslaufen. Das beginnt bei den Red Devils eigentlich schon bei: Kein CL-Platz. Sie sind bereits sieben Punkte hinter denen, die gut in die Saison gestartet sind: Tottenham, Liverpool und Arsenal.

Die Spurs könnten sie vielleicht noch einholen, bei den Reds und den Gunners glaube ich schon jetzt nicht mehr daran, dass sie die noch einfangen werden und den Stadtrivalen Manchester City schon mal gar nicht. Und nun wartet in der Champions League auch noch der FC Bayern zum Aufgalopp.

Premier League Tabelle
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Kein gutes Spiel bisher

Es gab bisher kein einziges wirklich gutes Spiel in dieser Saison. Gegen die Wolverhampton Wanderers, das einzige Spiel, in dem sie kein Gegentor kassierten, gewinnen sie mit Hängen und Würgen 1:0, müssen eigentlich einen Elfmeter gegen sich kriegen und hatten alleine wegen der 23 Torschüsse der Wolves pures Glück, dass sie da ohne Gegentor geblieben sind.

Gegen Tottenham sah es immerhin vorne ganz ordentlich aus, trotzdem kassierten sie hinten zwei Gegentore. Spielerisch waren auch hier die Spurs besser. Zwei Tore ließen sie sich auch gegen Nottingham Forest einschenken. Immerhin drehten sie das Spiel noch in ein 3:2. Gegen Arsenal sahen sie lange Zeit wie so oft gegen spielstarke Gegner gut aus. Dennoch verließen sie das Emirates Stadium am Ende verdient ohne Punkte.

Wie gegen Arsenal kassierten sie auch gegen Brighton drei Gegentreffer und wurden zu Hause komplett dominiert. Kurz zusammengefasst: Du hast eine Defensive, auf die du dich null verlassen kannst. Dementsprechend kannst du nie aus der Ruhe heraus spielen.

Dass dem so ist, verwundert mich jedoch nicht, wenn man sich einmal die Viererkette anschaut, mit der United am vergangenen Wochenende gespielt hat. Die Ausnahme: Lisandro Martinez. Der Argentinier hat zwar viel Geld gekostet, bringt meiner Meinung nach aber auch mit, was es dahinten braucht. Der Rest jedoch…

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United verbrennt die Kohle

Fangen wir mit Victor Lindelöf an, der vor fünf Jahren schon spielte und schon damals nicht gut genug für die Red Devils war. Der Schwede spielt, weil Raphael Varane dauernd verletzt ist und Harry Maguire komplett demontiert wurde. Für beide zahlte man übrigens fast 130 Millionen Euro.

Für rechts hinten hat man 2019 über 50 Millionen Euro für Aaron Wan-Bissaka gezahlt. Wer aber spielt dort jetzt? Diogo Dalot. Der Portugiese ist hinten absolut solide, bringt aber nach vorne fast nichts mit. Hinzu kommt Reguilon, der nicht mehr gut genug für die Spurs war und schon zuletzt in Spanien bei seiner Leihe zu Atletico keine Rolle mehr gespielt hat. Der soll jetzt United retten?!

Das sind nur einige Beispiele, dass in diesem Klub Geld ohne Ende verbrannt wird. Jadon Sancho ist ein weiteres. Für 80 Millionen Euro geholt, hat er sich nun so mit Trainer Erik ten Hag zerstritten, dass er trotz der vielen Verletzten außen vor ist. Ten Hag sagt: Er wisse nicht, ob der Ex-Dortmunder jemals wieder für United spielen wird. Nein, er wird dort keine große Rolle mehr spielen - zumindest nicht unter Ten Hag.

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Immer wieder Disziplinlosigkeiten

Disziplinlosigkeiten waren zuletzt immer wieder ein Thema rund um das Old Trafford. Antony, um den es abseits des Platzes schlimme Vorwürfe gibt, die an Mason Greenwood erinnern. Das bedeutet, dass du aktuell zwei deiner besten Offensivspieler verlierst, weil sie sich auf schlimmste Art und Weise nicht im Griff haben. Wie kann einer der größten Klubs der Welt immer wieder so daneben greifen? Das ist bei verletzungsanfälligen Spielern schon so eine Sache, beim Charakter der Spieler finde ich das aber umso schlimmer.

Mount, Wan-Bissaka, Shaw und so weiter. Uniteds Verletztenliste ist ellenlang. Hermann Gerland hat einmal gesagt "Immer Glück ist Können". Was ist das dann bei Manchester United? Beziehungsweise frage ich mich, was die medizinische Abteilung dort eigentlich macht oder was sie auf dem Transfermarkt machen. Du kannst ja nicht immer nur durch Pech so danebenliegen. Die Quittung dafür: Du gehst gegen Brighton, dessen Startelf insgesamt nur 20 Millionen Euro Ablöse gekostet hat, unter. Ten Hag hat, seit er das Ruder in Manchester übernommen hat, weit über 300 Millionen Euro ausgegeben. Das Ergebnis ist aktuell ein zehnter Platz in der Premier League. Diese Diskrepanz ist einfach absurd.

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Ten Hag hat das Ruder zwar in der ersten Saison gut herumgerissen bekommen, in der zweiten Saison steht er jetzt schon wieder vor einem Scherbenhaufen. Wenn sie gegen die Bayern nur annähernd so spielen wie in der Liga, kriegen sie von Harry Kane und Co. auch drei Dinger eingeschenkt. Dann werden sie das Spiel auf gar keinen Fall gewinnen. Dann verlieren sie in der Gruppe zwei Mal klar gegen die Bayern und können von Glück reden, dass mit Galatasaray und dem FC Kopenhagen kein drittes starkes Team vorhanden ist.

Lassen sie diese beiden Teams nicht hinter sich, möchte ich gar nicht darüber nachdenken, was dann in Manchester los ist…

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